THEMA: digital Schalten und digital Fahren trennen

Hallo Gerd,
was hat denn die Polarisierung damit zu tun? Getrenntes Schalten und Fahren bedeutet, dass du das DCC-Signal über eine getrennte Leitung zu den Decodern bringst, die aus einem separaten Booster kommt. Die Polarisierung ist Fahrstrom und wird entsprechend aus dieser Leitung in die Umschaltrelais gespeist.

Viele Grüße
Carsten

Hallo Carsten,

Das bedeutet, dass die Weichendecoder über eine andere Zetrale angesteuert werden  als das Gleissignal?
Ich betreibe die Weichenservos über WA 5 mini und hatte die Herzstückpolarisierung "durchgeschleift". Das geht dann wohl nicht mehr?

Grüße,
Gerd

Hallo Gerd,
nein, keine andere Zentrale, sondern ein anderer Booster. Sinn der Sache ist, dass du auch bei einem Kurzschluss auf dem Gleis noch deine Weichen schalten kannst. In so einem Fall schaltet nämlich nur der Booster für den Fahrstrom ab, nicht die ganze Zentrale.

Wenn ich dich richtig verstehe, hast du derzeit den Eingang "Digi" der Decoder mit dem Relaisbaustein verbunden, damit dort die Polarisierung gemacht wird? Das funktioniert natürlich weiterhin, aber du vermischst dann wieder Fahr- und Schalt-"Stromkreis". Du solltest dann besser nur die "Digi"-Eingänge des Decoders mit der Schaltleitung verbinden und den Gleisstrom für die Relaisplatine aus der Fahrleitung nehmen.

Viele Grüße
Carsten

Hallo Carsten,

Ja, genau um das geht es mir. Ich möchte z.B. eine Lok in den nächsten Bahnhof fahren lassen, obwohl auf einer Weiche ein Kurzschluss entstanden ist.

Dazu benötige ich dann einen zusätzlichen Boosster und muss die Herzstückpolarisierung dann mit dem Fahrstrom verbinden. Richtig so?

Grüße,
Gerd

Wenn die Weiche mit dem Kurzschluss im gleichen Boosterbezirk ist wie die Lok, die du fahren lassen willst, nützt die Auftrennung nichts.

Üblicherweise sind z.B. zwei Bahnhöfe je ein Boosterbezirk. Dann kann man im einen Bahnhof fahren, wenn im anderen Bahnhof ein Kurzschluss ist.

In dem Bahnhof mit Kurzschluss muss aber in jedem Fall zuerst der Kurzschluss behoben werden.

Von da her frage ich mich gerade, ob die Aufteilung der Weichendecoder ebenfalls auf die Boosterbezirke (aber ganz gewöhnlich am digital-Gleisstrom) nicht die sinnvollere Aufteilung wäre als die Aufteilung in Fahrstrom und Schaltstrom. (Letzteres bietet auch die Fehlerquelle, dass bei falschem Anschluss die beiden Stromkreise irrtümlich verbunden werden, und dann besteht wirklich Schadensrisiko.)

Felix

Hallo Gerd,

fährst du wenige Züge per Zentrale / Handregler oder alles per PC Software ?

das Fahren in den nächsten Bahnhof / Halt könnte schon den nächsten Crash erzeugen ?

Versuch uns zu erklären, was du mit dieser Verkabelung bezwecken willst und wie deine Anlage aufgebaut ist .

Ich bin aus eigener Erfahrung froh, das alles stoppt und ich dann in Ruhe schauen kann, was in diesem Moment kritisch ist.

Gruss Hartmut

Hallo Gerd,
nein, das funktioniert so nicht. Es läuft folgendermaßen: Du schließt ans Gleis einen Booster A an, die Weichen versorgst du über Booster B. Wenn im von Booster A versorgten Bereich ein Kurzschluss entsteht, dann schaltet er ab, immer. Da aber die Weichendecoder von Booster B ihre Befehle weiterhin bekommen können, kannst du sie weiterhin umschalten. Das Gleis bleibt aber stromlos! Auf die Art kannst du beispielsweise eine Weiche umstellen, die versehentlich aufgefahren wurde und dadurch einen Kurzen produzierte. Ist eine Lok entgleist und hat dadurch den Kurzschluss ausgelöst, dann musst du das natürlich erst beheben, bevor sich wieder ein Zug bewegen kann.

Der von Felix genannte Punkt ist natürlich nicht zu vernachlässigen, du musst unbedingt sicherstellen, dass fahren und schalten auch getrennt bleiben.

Viele Grüße
Carsten

Hallo,

Wisst ihr was, dann bleibt es so, wie ich bisher alles hatte: nichts getrennt, alles über einen Digitalstromkreis.

Aber danke für eure Hilfe!

Ich kam nur auf die Idee, weil ich im Augenblick eine neue, kleine Anlage plane. Sie wird mit iTrain gesteuert, weil ich mehr rangieren will. Das Thema ist ein kleiner kopfbahnhof mit einem 3gleisigen kleinen "Schattenbahnhof", der voll sichtbar ist. Also P2P Betrieb. Die Anlage soll 3,30 Meter x 0,40 Mter werden, also eine Regalanlage.

Grüße,
Gerd

Hallo Gerd,

Führe doch die Verkabelung so aus, dass schalten und fahren nur an einem Punkt miteinander verbunden sind. So kannst du es später ganz einfach auftrennen.

Bei grossen Anlagen können getrennte Zentralen für Fahren und schalten durchaus Sinn machen. Je mehr Daten über DCC gesendet werden desto länger ist die durchschnittliche Verzögerung. Irgendwann wird die Verzögerung so gross, dass es stört. Die PC Software ist darauf angewiesen, dass ein DCC Befehl innert einer gewissen Frist übertragen wird. Da auftrennen von zwei Fahrbezirken schafft aber zusätzliche Probleme. Deshalb ist das Auftrennen von fahren und schalten der einfachere Weg um die Zentrale zu entlasten.

Mit freundlichen Grüssen
Matthias

Hallo Gerd,

bei deiner geplanten Größe reicht es locker alles über eine Zentrale oder Booster zu steuern.

Die Empfehlung von Carsten ist der richtige Weg und kostet wenig Mühe und Geld:
Je später möglichen getrennten Boostergleisabschnitt ein DCC Kabelstang zur Zentrale
Zusätzlich zur Ansteuerung der Weichenantriebe ein Kabelstrang zur Zentrale

Diese Kabel schliesst erst mal zusammen an deine vorhandene Zentrale an.

Die Datenmengen bei 2-3 gleichzeitigen Zugfahrten schluckt jede Zentrale

Ich fahre bis zu 25 aktive Zugfahrten über eine Lenzzentrale und 2 Booster bei 160 Blöcken und 150 Weichen. Ich habe aber die Möglichkeit aufgrund meiner Kabelstränge in Minuten auf eine zweite Zentrale hochzurüsten.
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=120530

gruss Hartmut

Hoi Zusammen

super Idee, den Fahrstrom von der Zentrale wegzunehmen und alles über Booster laufen zu lassen. Bei mir wurde jeweils bei Kurzschluss die Zentrale so gestört, dass sowohl Zentrale als auch Steuerung neu gestartet werden mussten.


Jetzt wird nur noch der Kurzschluss behoben und weiter geht's.

dankbarer Gruss
Hans