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THEMA: Auhagens Stadthäuser - Erfahrungsbericht

THEMA: Auhagens Stadthäuser - Erfahrungsbericht
Startbeitrag
Lio - 15.11.16 20:34
Hallo,

meines Wissens ist hier noch kein Erfahrungsbericht über Auhagens Stadthäuser gebracht worden. Für Interessiert möchte ich das hiermit nachholen.

Vorweggenommen: es gibt viel Gutes zu berichten, aber auch einen für mich großen Kritikpunkt.

Die Bausätze sind sehr überlegt konstruiert. Beispielsweise müssen die Dachrinnen nicht angefummelt werden, sondern sind mit der Decke des oberen Geschosses ein einziges Teil, welches gleichzeitig den Bau stabilisiert. Die Fallrohre sind sehr filigran. Die Balkonbrüstung beim Eckhaus (nur auf den letzten beiden Bildern bereits montiert) ist ebenfalls ein schön filigranes Kartonlaserstück.
Alle Fenster sind mit feinen weißen Rahmen bedruckt. Leider sind sie einzeln einzusetzen und nicht wie bei anderen Herstellern als Block. Wenn doch einmal etwas Kleber auf das Fenster kommt, ist der Fensterrahmen allerdings sofort weg. Aber das passiert bei vorsichtigem Arbeiten fast nicht. Auch die Gardinenimitation ist feiner als bisher bei anderen Herstellern (wenngleich nicht perfekt). Was bei Pola an Fassadenschmuck und -stuck bereits im Wandgussteil integriert ist, muss bei Auhagen einzeln aufgeklebt werden, dafür ist eine andere Farbe möglich. Also etwas Zeit einplanen beim Bauen!

Das Eckhaus kann bekanntlich in drei Winkeln gebaut werden. Schade nur, dass bei überstreckten Winkeln das Balkonteil schmaler wird bzw. im stumpfesten Winkel ganz entfällt. Das nimmt dem Gebäude doch einiges seiner interessanten Fassade. Daher habe ich mich bei meinem Modell entschlossen, das Mittelteil mit den Balkonen, nur für 90° vorgesehen, _doch_ einzubauen und den Dachbereich entsprechend aufzufüllen.

Das Vorbild der Häuser ist nach meinem Empfinden im Sächsischen zu suchen. Ich kann nicht sagen, warum ich das glaube (abgesehen davon, dass Auhagen im sächsischen Erzgebirge sitzt), gefühlsmäßig sind es die Kellerfenster und der innenliegende Treppenaufgang zu den Eingangstüren.

Jedenfalls sind es stimmige Modelle für kleine, mittlere und Vorstädte (für Berlins oder Hamburgs Innenstadt fehlt ein Geschoss).

Jetzt zum Kritikpunkt: Es sind praktisch Z-Häuser. Ich halte die Fenster für zu klein (zu schmal) und die Tiefe der Modelle ist einfach lächerlich. Bei mir stehen die Modelle an der Kulisse, da passt es. Die Hausbreite ist auch zu klein. Und die Beletage müsste schon etwas höher sein. Tatsächlich sind die Etagen unterschiedlich groß, aber das fällt nicht auf. Halt, doch: auch die Fenster sind minimalst unterschiedlich hoch, was nervig ist beim Zusammensuchen der richtigen Fenster beim Einkleben. Einmal gewusst, ist es kein Problem. Aber ich halte das nicht für nötig.

Fazit trotzdem: Als genügsamer N-Bahner sind die Häuser eine Bereicherung, aber sie sollten eher am hinteren Rand stehen wegen der Größe. In den Bildern seht ihr teilweise den direkten Nachbarschaftsvergleich mit den Pola-Häusern (Höhe, Breite, Fenstergröße). Neben den Vollmer-Häusern würden die Auhagens noch schlechter wirken.

Ich bin prinzipiell angetan von Auhagen - ein Laden mit guten Ideen. Aber der Lapsus der Größe ist doch etwas schade (außer für Z-Bahner).

Meint
Frank

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Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Jetzt zum Kritikpunkt: Es sind praktisch Z-Häuser.



Es würde mich brennend interessieren, ob jemand Erfahrungen hat mit den TT-Bausätzen von Auhagen? Wenn die N-Bausätze gegen Z tendieren, sollten bei ähnlichen Maßstabsreduktionen viele TT-Modelle für N nutzbar sein. Schon wegen des größeren TT-Angebots bei Auhagen wäre das interessant. So ein Vergleich eines Auhagen-TT-Modells neben einem Pola N Stadthaus wäre extrem hilfreich.

Misha
Wohnt jemand im Altbau mit vergleichbaren Fenstertypen? Wäre mal interessant, welches Maß die real haben. Bei Auhagen: 5mm x 10mm sichtbarer Teil.

Frank
Hallo Frank,

vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Meiner Meinung nach sind die Pola-Häuser zu groß. Im Vergleich zu den Pola-Häusern wirken auch die Kibri Stadthäuser zu klein. Vergleiche doch mal die Auhagen mit den Kibri Häusern. Mir gefallen die Auhagen-Häuser jedenfalls sehr gut. Kann mir auch nicht vorstellen, dass die falsche Maße genommen oder diese verkleinert haben.

Übrigens die Bilder deiner städtischen Szene gefallen mir sehr gut. Davon würde ich gerne mehr Bilder sehen.

Viele Grüße

Udo Ritter
Hallo,
Unterschiede in den Etagenhöhen sind ja nicht selten,  aber auch mir scheinen die Auhagen-Häuser deutlich zu klein. Für einen Vergleich würde ich mal die Minitrix-Häuser ins Rennen werfen. Auch wenn ich keinen direkten Vergleich habe, wirken die auf den Messen gesehen geradezu riesig in ihren Abmessungen, unabhängig von der Anzahl der Etagen. Kann mich da aber auch täuschen. Jedoch hatte ich bisher schon das Gefühl, dass Faller komprimiert hat.

Schade hier hätte etwas mehr Abstimmung auf die Wettbewerber eher verkaufsfördernd gewirkt. Wer neu aufbaut hat ja mittlerweile bei Mtx & Co auch schon eine relativ große Auswahl. So dass sich da die Frage stellt, worauf setzen wo die Plastikbausätze der verschiedenen Hersteller doch einige Schwierigkeiten beim Kombinieren mit sich bringen. Mein Herz schlägt ja noch immer für Plastik, aber die entsprechenden Hersteller machen es einem da nicht leicht, obwohl sie doch an einem Strang ziehen sollten in Anbetracht von Lasercut.

Gruß
Frank

Die Größe passt schon, die Pola-Häuser im Vergleich sind schon relativ groß.

Hab gerade mal Pläne von einem ähnlichen Haus aus Zwickau vermessen. Das hat ebenfalls 5 Fenster in der Breite und kommt auf 11,5m. Das Auhagen-Haus Ringstraße 3 kommt umgerechnet auf 10,9m Gebäudebreite. Also ähnlich.

Das Zwickauer Haus hat in den Obergeschossen ähnliche 3-teilige Fenster, diese haben ca. 1,70m Fensterhöhe (lichtes Maß Fensterlaibung) Auhagen: 1,60 m

Auch die Größenverhältnisse des Modells mit Figuren passt, ebenso die Größe zu den Nachbargebäuden auf meiner Anlage, links: Artitec, rechts: die Münchener Jugendstilhäuser von Lütke (Herr Lütke ist Architekt, soweit ich weiss und wird seine bausätze schon ziemlich maßstäblich anlegen)

Gruß,
Markus

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Danke für den Vergleich. Das "romantische Café" von Vollmer sollte schon passen. Sein Vorbild steht am Fischmarkt in Basel:

http://www.classic-mode.ch/

LG, Andreas
Hallo zusammen,

Solche Diskussionen hatten wir schon mehrmals. Messt doch die Geschoßhöhen und multipliziert mit 160. Bei Pola sind die Zimmer höher und bei Auhagen niedriger. Beim Vorbild ist es doch auch so, wie die Bilder zeigen.

Am Linzer Hauptplatz wird wohl das Haus in Bildmitte von Pola sein, und die anderen von Auhagen!
In Laufen muss das zweite Haus von links ein Z-Haus sein, weil es so kleine Fenster hat und sogar das Geschäft viel kleiner ist als die daneben. In Graz muss das Haus ganz rechts von Pola sein, die Häuser daneben aber nicht.

Viele Grüße
Alfred

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Hallo Ihr,

die Häuser dürften Gründerzeit sein. Wie Ihr schon geschrieben habt, gibt es im Original unterschiedliche Geschoßhöhen.
Weil ich in Dresden aufwachsen musste, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass in einer Stadt sogar im selben Viertel Häuser mit unterschiedlichen Geschoßhöhen und Anzahl der Stockwerke stehen. Schaut Euch z.B. beim Google Erth in der Dresdner Neustadt um, dort bringen schon zehn Jahre Unterschied beim Bau völlig unterschiedliche Architektur hervor.

Ein weiterer Punkt ist die Statik. Je höher ein historischer Ziegelbau ist, desto geringer wird die Geschoßhöhe, also auch kleinere Fenster. Die kann schon mal von 3,50m bis 2,20m streuen. Dazu kommt, dass die Wände nach oben auch dünner werden. Die Familie im Erdgeschoß hat also weniger Platz, dafür mehr Kopffreiheit als die Familie im 4. Stock.

Gruß Frank U
Hallo,

den Bericht finde ich ganz gut (ich will mir das Eckhaus auch beschaffen), vor allem die Konstruktion mit dem Mittelteil interessiert mich. Kannst Du davon noch ein paar Bilder machen, auch direkt von oben? Vielen Dank schonmal...
Zu den unterschiedlichen Geschoßhöhen kann ich auch ein paar Bilder beitragen: einmal ein Hinterhof in Karlsruhe und zweimal in München/Schwabing. Während heute die übliche Raumhöhe zwischen 240 bis 260cm liegt, hatten manche Altbauten Raumhöhen bis zu 4m! Allerdings gab es "für die einfachen Leute" auch nur 180-200cm. Und entsprechend waren dann auch die Fenster unterschiedlich. Ich denke mal, die Fassaden passen schon bei Auhagen, Faller, Kibri, Pola, Vollmer. Man muss nur darauf achten, dass die Baustile einigermaßen zusammenpassen (Bausünden ausgenommen).

Viele Grüße
Michael

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Hallo Michael,

die Konstruktion ist so: Ich habe erst die drei Vorderfassaden gebaut sowie die linke Seitenfassade (die rechte Seitenfassade musste wegen der Kulisse entfallen). Alle 4 zusammengeklebt, wobei der linke Teil den Originalbodenplatte von Auhagen bekam. Dem rechten Teil musste ich seine Bodenplatte verweigern, da das Haus an der Kulisse einen anderen Verlauf nehmen musste, ansosten kann man die Originalplatte einsetzen.

Die Verbindung der linken und rechten Vorderfassade mit dem Mittelteil war natürlich noch sehr instabil, da die Gehrungen ja nicht mehr passen. Jetzt auf die Anlage und den Winkel bestimmen. Die Nähte zwischen linker/rechter Vorderfassade und Mittelfassade von hinten mit Kleber auffüllen zur Stabilisierung.

Mit der Dachkonstruktion kam weitere Stabilität und eine Papprückwand ist dann die finale Stütze. Aus einer Vollmer-Dachplatte habe ich dann ein Füllstück für das Dach gemacht wegen der abgeänderten Konstruktion. Schöner wäre eine besser passende (von Auhagen?) gewesen, aber die war halt nicht zur Hand. Bei einer Überarbeitung des Daches werde ich noch den Glanz wegnehmen. Aus normaler Sichtentfernung sieht das im Mittelteil andersartige Dach nicht so auffällig aus.

Die Fotos zeigen von hinten/innen einige unschöne Details, ob ich Familie Preiser als Mieter überzeugen kann?

Viele Grüße
Frank

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Hallo,

ich gebe euch ja prinzipiell recht, dass unterschiedliche Errichtungsjahre/Bauherren/Architekten  eine unterschiedliche Höhe/Breite der Häuser ergeben. Wenn ich aber die Pola/Vollmer/Auhagen-Stadthäuser nebeneinander stelle (unten noch ein paar weitere Kombinationsbeispiele), sieht das "nicht gut" aus, vor allem wegen der Fenstergrößen, für mich doch eine starke Bezugsgröße. Und schaut doch mal auf den Vergleich der Seitenfassade (Tiefe der Gebäude) - das ist wirklich zu schmal.
Aber bildet euch selbst eure Meinung.

Hallo Udo,

noch kann ich nicht mit weiteren Bildern dienen außer einem (noch unfertige Szenerie) aus etwas größerer Entfernung.

Viele Grüße
Frank



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Hallo Frank,

erst mal danke für die Bilder, sehr interessant! Das Ensemble in #11 im ersten Bild sieht auch nett aus

Bei den Vergleichsbildern fällt mir ein Verbesserungsvorschlag ein (ich weiß aber nicht, ob sich der noch realisieren lässt):
beim 3-stöckigen rotbraunen Haus würde ich versuchen, über dem Erdgeschoß noch einen 2mm-Streifen einzufügen, dann wird das Haus insgesamt etwas höher und hat eine andere Höhe als das Eckhaus. Dann stellt es eine optische Verbindung zum Pola-Haus her.

Viele Grüße
Michael
Hallo zusammen.

Erst einmal Danke an Frank für den Erfahrungsbericht. Sehr gut gemacht.

Nun noch eine kleine Anmerkung als Architekt zu dem Thema Größe der Häuser:
Wer heute durch die Altstädte geht, findet Gebäude mit allen möglichen Gebäudehöhen und Fensteranordnungen.
Bedingt durch das vorhandene Budget und das jeweilige Ansehen des Bauherren spiegelt sich das auch in den Baustilen der jeweiligen Zeit wieder und zeugt von einer lebendigen, gewachsenen Stadt.

Es wird kaum Stadtteile geben, in denen nur gleichförmige Häuser stehen, auch wenn man das vielleicht vermuten mag, weil es bestimmte Bauvorschriften gab und gibt.
Allein schon durch die zeitliche Abfolge des Bauens und durch die verschiedensten Bauherren und Architekten ist hier eine Vielfalt entstanden, die unsere Altstädte gerade so interessant und sehenswert machen. Wo findet man die meisten Touristen? Gerade dort, wo diese Vielfalt noch erlebbar ist.
Durch den Krieg wurde vieles zerstört und sicherlich gehören die Nachkriegsjahre architektonisch nicht gerade zu einer beliebten Epoche (ganz im Gegenteil zum rollenden Eisenbahnmaterial).

Architektur lebt aber von den Gegensätzen und der Spannung, welche die Gebäude untereinander erzeugen.
Auf die Modellbahn angewandt: Gerade die Mischung aus verschiedenen Gebäuden macht den Reiz aus.
Nur Gebäude eines Herstellers, z.B. Pola, bzw. jetzt Faller sorgen schnell für einen "Einheitsbrei", den man so in der Realität nur selten finden wird.
Natürlich gibt es auch in sich geschlossene Siedlungsbereiche und Stadtteile (z.B. die Fuggerei in Augsburg oder die Dresdner Gartenstadt Hellerau), jedoch findet man selbst hier zeitlich bedingte Unterschiede bei den Gebäuden.

Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie er seine Stadt gestaltet. Über Architektur lässt sich ja bekanntlich wunderbar streiten. Als Anregung empfehle ich mal einen Rundgang auf Google Maps in 3D durch die Augsburger Altstadt.

In diesem Sinne wünsche ich ein gutes Gelingen bei der "Stadtplanung".

Viele Grüße.
Andreas


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