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THEMA: Dachpappe: quer (oder längs?)

THEMA: Dachpappe: quer (oder längs?)
Startbeitrag
Lio - 23.01.17 07:36
Hallo,

ich baute mal ein Schuppendach mit Dachpappe. Ich war so lange zufrieden, bis mir auffiel, dass ich die Dachpappebahnen längs statt quer verlegt hatte (s. Anlage).

Nun sehe ich bei Müllers Bruchbuden (http://muellers-bruchbuden.de/baus%C3%A4tze-n-limitierte-auflage/) bei der Hinterhofwerkstatt - und bei anderen Modellen auch - ebenfalls eine Verlegung längs der Dachneigung.

Kurze Recherche (Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Dachpappe): Dachpappe wird quer zur Dachneigung und an den Längs- und Querstößen überlappend verlegt.

Sind also auch Müllers Bruchbuden falsch - ist denen der selbe Lapsus wie mir unterlaufen?

Viele Grüße
Frank

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Guten Morgen,

Heimwerkerpfusch.....
Solang die Bahn gut verschweisst ist



WE

Gibt es auch in real, falsch verlegte Dachpappe: http://www.bauwerksabdichtung.at/images/ellmau.jpg
Hi.

Verm. ein Blechdach von weitem gesehen und gedacht "OK, dann mach ich das auch so"......

WE

Hallo Lio,

Dein Schuppen ist ganz sicher nicht falsch.

Auf alten Aufnahmen schaue ich den Häusern immer sehr genau auf die Dächer und da scheint in Falllinie verlegte Dachpappe eher die Regel zu sein, außer bei sehr, sehr flachen Dächern.

Zu Ep 2- und 3-Zeiten waren Pappdächer auch noch nich zwingend besandet, sondern einfach "schwarze Matsche". Besandet hat man erst später (eine Quelle nennt die 1970er Jahre), um das Bitumen vor UV-Strahlung zu schützen und es haltbarer zu machen.

Dünnstes Papier wie in #2 überlappend verlegt und schwarzgrau angemalt, ist genau richtig.

Grüße!
christiaN
Moin,

nix da "Heimwerkerpfusch"!

Dann wären etliche Teerpappe - Dächer von ehem. preußischen Empfangsgebäuden und Güterschuppen wohl von Heimwerkern eingedeckt worden, was irgendwie schlecht vorstellbar ist.

Ich habe mich schon mit einem Dachdeckermeister über die "richtige" Art der Verlegung unterhalten, beide Varianten sind demnach gebräuchlich, wobei sich allerdings die Verlegung quer zur Dachneigung mehr und mehr durchsetzt.

Grüße aus NordhesseN
Bernd
Hallo,

genau so ist es, es sind beide Arten gebräuchlich. Vor allem bei Dachsanierungen (d.h. es kommt nur eine weitere Abschlußbahn rauf) kann es sein, das diese quer zur alten Bahn aufgebracht wird.
Es gibt für jede Regel Ausnahmen

Viele Grüße
Matthias  
Hallo
Ich denke, bei kleinen Dächern wie den Schuppen, wird in der Regel längs verlegt , bei größeren dann eher quer mit genügend Überstand um Wasserdurchlass (Kapilar Wirkung) auszuschließen.
Gruß elber
Danke, dann brauche ich mein Dach nicht neu eindecken, was ich durchaus erwogen hatte.

Viele Grüße
Frank
Hallo,
bin Dachdecker,mein Chefredakteur meint das die Bitumenbahn immer mit der Dachneigung ausgebrannt werden muß,so die Fachregel..
Bei stark geneigten Dächern verläuft die Bahn bei  Querverlegung,also nicht ideal.
Ob mein Chef recht hat sei dahingestellt,
aber er wird es wohl wissen.
Zumindest machen wir bei uns im Betrieb es so.

Gruß
Dietmar
Moin,

also ich hab letztes Jahr meine Laube (Datscha) neu gedeckt, alles quer zur Schräge.
Ist doch eigentlich auch logisch....

Ist auch dicht!
Hallo,
ich rede von Bitumendachbahn welche mit dem Anwärmbrenner von der Unterseite erhitzt wird bis das das Bitumen leicht flüssig ist.
Die Bahn dann ins heiße Bitumen einrollen und Nahbereich antreten.

Ich meine nicht die einfache Dachpappe welche mit Nägeln oder Klebemasse aufgebracht und befestigt wird.

Gruß
Dietmar
Hallo Ditmar,
das was du meinst sind Schweisbahnen (Kluckscheiser ymodus). 😄

Bei denen ist es egal ob Längs  oder Quer

Grüße Backi
Hallo
Hauptsache das Dach ist Dicht
Gruss Wolle
Jo Backi,
die meine ich.
Hab mich unverständlich ausgedrückt,sorry.

Und Wolle,
da hast du vollkommen Recht.
Mir ist die Verlegerichtung piepe,
Hauptsache dicht und haltbar.

Aber es gibt in jedem Handwerk gewisse Regeln,

Bei der Moba ist es noch weniger wichtig,
es sei den man baut das Original nach.
Dann kann man sich das echte Dach ja ansehen.

Oder man ist sogenannten Nietenzähler oder so.

Möchte hier niemanden zu Nähe treten.

So,nun hab ich Feierabend,will von Dach nichts mehr wissen.

LG
Dietmar
Hallo,


in Epoche I und IIa war die Längsverlegung die übliche Methode. Die Dachpappe wurde damals auch anders verarbeitet als heute. Wann genau der Wechsel stattfand, konnte ich noch nicht feststellen. Heute ist Querverlegung mit etwa 10% Überlappung üblich.

Bei Militär- und Eisenbahnbauten in Bayern war die Längsverlegung in Epoche 1 die Regel. In einem Plan aus dieser Zeit war für die Dacheindeckung der Vermerk "Ruberoid" eingetragen.

Im Zeitraum 1940/45 gab viele Veränderungen im Hinblick auf vereinfachte und standardisierte Bauweisen. Möglicherweise hat die Querverlegung hierdurch größere Verbreitung gefunden, da sie einfacher und mit angelernten Arbeitern herstellbar ist.


Grüße
BWB
Hallo,
Karl Valentin hätte vermutlich gesagt: Dös Dach is richtig. Der Schuppen is verkehrt!
Just for fun.
Servus
Guten MorgeN,

dieses interessante Thema mal wieder nach vorne geholt...
Die Problematik "quer" oder "längs" hat mich selbst auch beschäftigt, da viele Vorbilder die Lage der Bahnen sowohl quer - als auch längs zeigen. Es kommt nämlich drauf an, ob es sich auf die Bretter genagelte Dachpappe Bahnen handelt, oder ob es sich um verschweißte sogenannte Bitumenbahnen handelt.

Logisch ist, dass genagelte Dachpappe dann immer vom First abweisend, also quer zum Dach gelegt ist, weil ja sonst Wasser unter die offenen Stöße laufen könnte und die Bretter darunter vermodern. Deshalb werden die Bahnen  vorbildgemäß  immer auch 10 cm überlappt. Das ist häufig bei Gartenhäuschen, kleineren Schuppen und Holzschobern so ausgeführt. Hasen- und Hühnerstall, bzw. Hundehütte nicht zu vergessen ...

Wenn der Stoß aber absolut wasserdicht sein muß (z.B. bei Flachdächern), dann werden Bitumen-Schweißbahnen verlegt. Dazu gießt den Dachdecker flüssiges Bitumen beim Aufrollen der Bahnen dazwischen und rollt damit die Dachhaut dicht. In den meisten Fällen kommt zur finalen Abdichtung noch eine zweite Schweißbahn querläufig zur ersten Lage drauf, wird ebenfalls vergossen und anschließend abgeflammt. Dabei sind die herausquellenden Bitumenreste schön zu erkennen. Damit die Bahnen von UV-Einwirkungen besser geschützt sind wird nochmal eine flüssige Schicht aufgetragen und das ganze sofort mit feinem Schiefersplitt oder nur besandet.

Zum Thema findet ihr einiges Fachwissen auch bei Wikipedia.
Letztes Jahr hab ich dazu den "Baustoffbedarf" bei H0 und TT schon decken können und meine Dachpappe-Bahnen und die Bitumen-Schweißbahnen als Serienplatten gelasert - die kommen seither gut an. Hier mal ein Link zum praktischen Einsatz bei einem Fabrikgebäude (in H0): http://kleinbahnwiki.de/index.php/Hauptseite . Wie ihr seht, liegt die Schweißbahn auch hier quer zum First, die Lage hätte aber auch Längs gelegt werden können. Da wir uns "virtuell" in unserer Vorstellung mit einer gedoppelten Schweißbahn angefreundet haben sind Bauherr und ich nun auf diese Darstellung gekommen und haben dann natürlich die Überlappung zur Traufe hin ausgeführt. Wenn nun auf Martin´s "Bruchbuden" die Bahnen mal andersherum drauf liegen, dann interpretiert ihr die einfach als Bitumen-Bahnen ...

Nachdem mich Thomas gebeten hatte beide Bastelbögen doch auch endlich mal in N zu bringen, hab ich mich drangewagt. Es ist nämlich nicht immer ganz so einfach von den großen Spuren runter auf N zu skalieren, denn das belaserte Papier verhält sich gerade bei detailierter Farbgravur oft ganz anders, als bei gröberskalierter Flächendarstellung. Mit dem Ergebnis bin ich jedoch ganz zufrieden, was in 1:160 dabei herauskommt. Vergangene Woche hab ich es dann auch für Spur N online gestellt.
Hier mal beide Links:

https://www.modellkreationen.de/produkt/dachpappe-bahnen-n-kreativ3-de/
https://www.modellkreationen.de/produkt/bitumen-schweissbahn-n-kreativ3-de/

In Spur Z macht es aber keinen Sinn mehr, das schaut dann echt zu popelig aus. Aktuell hab ich ein Kleinbahngebäude in TT im Auftrag, da konnte ich es doch einfach nicht lassen mal den Laser auf Spur N zu stellen und mir das auch mal in N zu machen. Dabei sieht man schön den Größenunterschied und wie die Dachpappe-Bahnen in N ausschauen - natülich noch nix gealtert, so kommts aus der Maschine raus. Seht selbst auf den Bildern.

Liebe Grüße JürgeN

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Hallo,

für die Baustelle gibt´s dann auch noch die aufgerollten Bahnen: https://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show.php?id=1038609

Viele Grüße
Michael

PS: Bild nicht korrekt angehängt... ... jetzt sollte es da sein

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Hi Michael,

deine Rollen sehen echt Klasse aus, bestimmt eine schöne Arbeit für langweilige Fernsehabende

Gruß JürgeN
Hallo
Mach doch mal ne Wasserprobe ob das Wasser bei Regen auch abfliesst.
Sicher ist Sicher Tschaui un Spass bei Seite Wolle


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