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THEMA: Eine andere 'BR53'

THEMA: Eine andere 'BR53'
Startbeitrag
Nimmersatt - 14.02.17 11:04
Hallo zusammen,

zur 'BR 53' zwei Fragen:

1. Wann taucht zum erstem Mal die Nummer '53' auf. Ist dies eine Erfindung von Märklin?

2. Erneuter Versuch: Von den rund 19 Entwürfen zur 3. Kriegslokomotive  ist mein Favorit der Entwurf Maschinenbau und Bahnbedarf II, vormals Orenstein & Koppel, eine (1'D1') (1'D1') Modified Fairlie (oder Günther-Meyer). Bekannt ist, dass sie aus zwei modifizierten BR 52 Fahrgestellen (letzte Kuppelachse durch Laufachse ersetzt) bestand und 36,5 m³ Wasser und 12 t Kohle fassen konnte. Die LüP lässt sich auf 31200 mm abschätzen. Leider wird in Gottwald 'Kriegslokomotiven' und Stockklausner '25 Jahre Deutsche Einheitslokomotiven' keine exakte Risszeichnung präsentiert, nur eine nicht ganz zutreffende Skizze. Kennt hierzu jemand eine authentische Zeichnung?

Danke und viele Grüße
Nimmersatt

Ich würde davon ausgehen, dass diese Loks wären sie denn gebaut worden, als "Baureihe 46" geliefen wären - die 53 war wohl noch gar nicht frei und vor allem wäre eine "überschwere" Lok sicherlich bei den 40ern eingeordnet worden (siehe auch die wegen des Gewichts umbenannten "42.90").

Ob es überhaupt genaue Zeichnungen für die ganzen Konzepte gab, würde ich schon vorsichtig anzweifeln - für eine weit fortgeschrittene Planung waren doch zu viele der Entwürfe einfach nur "total abgedreht"…

Gruß Kai
Hallo Kai,

es müsste schon Zeichnungen gegeben haben, denn

beim Arbeitsausschuss mussten Unterlagen mit Zeichnungen eingereicht werden und

die bekannten Details wie 'kurze Rauchkammer, kleine Tür nach amerikanischem Muster, Zwischenring an Langkessel genietet, Brotankessel wie BR 42, nur ein Dampfdom, vollständig geschweißt' lassen auf Durchkonstruktion schließen, zumal beim anderen Entwurf der MBA Detailzeichnungen vorliegen.

Kriegsverluste?

Viele Grüße
Nimmersatt
Zitat - Antwort-Nr.: 0 | Name: Nimmersatt

Wann taucht zum erstem Mal die Nummer '53' auf. Ist dies eine Erfindung von Märklin?


Hallo !

Die alten Länderbahn Lok dürften bis anfang der 30er Jahre ausgemustert gewesen sein,so dass die
Baureihennummer 53 neu vergeben werden konnte.
Allerdings sollen 3 pr.G4.3 ,von Polen 1940 übernommen unter der Nr.53 7751 bis 7753 erst 1948 /51
augemustert worden sein.
Zu der von manchen so verehrten "Kultlok" 53 Borsig-Entwurf sage ich lieber nichts.  

Gruß : Werner S.
Hallo,

laut Knipping "Deutschlands Lokomotiven und Triebwagen" waren die Länderbahn 53er bis 1932 ausgemustert, allerdings kamen ab 1938 u.a. aus Österreich, Polen, Tschechoslowakei "neue" 53er mit 7000er Ordnungsnummern hinzu, so dass die 3. Kriegslok wohl kaum als Reihe 53 in Dienst gestellt worden wäre. Die Reihe 46 wäre da schon sehr viel wahrscheinlicher gewesen.
Die fiktive Nummer 53 0001 stand halt auf dem ersten Spur 0 Modell der Borsig I eines Modellbauers aus der DDR, das die MIBA 1974 vorgestellt hat (von einem kurz zuvor erschienenen Artikel im Modelleisenbahner übernommen), ist also keine Erfindung von Märklin.
Viel Zeit zum "durchkonstruieren" war ja sowieso nicht. Ausschreibung Oktober 43, Entwürfe bis Mitte November 1943. Im Grunde war zu der Zeit doch schon klar, dass die Loks nie benötigt werden würden.

Gruß Engelbert
Hallo,

@4 : "Kurz zuvor" iss wirklich gut:
Vor mir liegt das Juliheft des Modelleisenbahners von 1956 (!). Auf Seite eins wird über den "erfolgreich beendeten" Modellbahnwettbewerb 1956 berichtet. Die Unterschrift beim Bild 2 lautet: "Nach einer Übersichtszeichnung hat Paul Sperling eine Mallet- Lokomotive mit der Achsfolge 1'C + D gebaut. ...."
Weiter hinten wird dann diese Lok als "53 00 01" bezeichnet.
Kein Hinweis auf Borsig, Kriegslokomotive o.ä.
Im Übrigen bekam der Zimmermeister Paul Sperling (später wohl auch Mitglied des Redaktionsbeirates des MEB) für diese Lok und das Modell einer V 300 01 den ersten Preis, sagenhafte 100.- DM. Diese Lok hat absolut nichts mit einer der später so genummerten Loks der DB oder DR zu tun.

Struwelpeter
Hallo !

Die 89.0 wurde ja auch neu vergeben,nachdem die pr.T 8 Lok ausgemustert oder verkauft wurde.
Vom Gewicht / Achslast her passt der Borsigentwurf eher in die 50er Nummernreihe.
Die 41 / 42 / 43 / 44 und 45 waren ja alle für eine Achslast von 18 / 20 Tonnen gebaut
Für die Strecken im " Osten " viel zu schwer.
Ob die Stückzahl jemals die Nummer 53.70 ereicht hätte ? Die wären vorher ausgemustert worden.

Gruß : Werner S.
Hallo,

@ Struwelpeter: das hat die MIBA damals nicht geschrieben, von wann genau der Artikel war, "kurz zuvor" war eine falsche Schlussfolgerung meinerseits. Aber genau das ist die Lok. Und auch wenns damals nicht dabei stand: ja, das war ein Modellbau des Entwurfs Borsig I zur 3. Kriegslok.
@Werner S.: Laut Ausschreibung sollte die Achslast max. 20 Mp betragen, von daher hätte sie durchaus eher in die 40er Serie gepasst. Aber müßig ist alle Spekulation...

Gruß Engelbert


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