1zu160 - Forum



Anzeige:
Arnolds Modell Web

THEMA: Unfallverhütungslehrfilm über Strom der DB aus den 50zigern

THEMA: Unfallverhütungslehrfilm über Strom der DB aus den 50zigern
Startbeitrag
twingo - 17.02.17 14:31
Hi !

Ich war mal wieder bei YT unterwegs gewesen und habe zwei Filme entdeckt.
Wobei ich bei dem DB Lehrfilm, einen ich will nicht sagen Schock bekommen habe, aber für einen Lehrfilm über elektrische Unfälle, derartige Fehler zu machen zu machen, dass ist dann schon grobfahrlässig.

Ich meine damit die Herangehensweise beim freischalten ( abschalten ) , der elektrischen Betriebsmittel.
Da wurde nie auf Spannungsfreiheit geprüft.

https://www.youtube.com/watch?v=VkMMs_1UL5Y&...lGuuLBAg&index=2

Und hier noch ein Video was zeigt, was bei unsachgemäßiger Verwendung elektrischer Schutzanlagen und deren Hilfsmittel so passieren kann.
Neben bei habe ich diese Veranstalltungen, als Azubi und später als Monteur mehrmals besucht, da ich bei der Bewag in Berlin ( West ) gelernt hatte und diese Dienststelle Meßprüffeld sehr gut kannte. Der Film muss so Ende der siebziger Jahre entstanden sein.

https://www.youtube.com/watch?v=DQkwPI6WRwM&...mp;index=1&t=12s

Gruß Thomas




Hallo Thomas,  

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich meine damit die Herangehensweise beim freischalten ( abschalten ) , der elektrischen Betriebsmittel. Da wurde nie auf Spannungsfreiheit geprüft.

das war zu der Zeit, als der UVV-Film gedreht wurde, auch nicht in den DB-Vorschriften vorgeschrieben. Die Spannungsfreiheit wurde mittels einer Tastspitze auf der Erdungsstange durch Tasten am Seitenhalter festgestellt. Erst Mitte/Ende der 70er wurde der Spannungsprüfer eingeführt und dessen Gebrauch zwingend vorgeschrieben.

Johannes
Hallo Thomas ,
ich habe als Lehrling (nicht Azubi )  mal bei HEW live einen Niederspannungskurzschluß im Prüffeld
miterleben dürfen.Da wird einem die PSA wirklich nahe gebracht.im Jahre 2007 wurde bei uns im Werk
(damals noch Phoenix Ag Hamburg Harburg) der 3KV Schaltraum auf geschlossene Schalter und Schütze umgebaut.Beim erstmaligem Einschalten der Mittelspannungsgruppe hatten alle den Raum zu
verlassen .Und was glaubst Du ? da ist ein Kabelendverschluß hochgegangen.Ich kam gerade zur Nachtschicht und plötzlich wird alles Dunkel .Ich war dann noch nicht umgezogen und sofort als erster
an der Schaltraum Tür bin aber nicht rein weil ein Warnschild aufgebabbt war .Mann hab ich Schiß gehabt das unseren Leuten was passiert ist.
Ein an der mal ist ein 3kv Schütz nicht abgefallen von einem 480 KW Drehstrom Schleifringläufer(Walzenantrieb) Das teil lief auf zwei Phasen . Meine Kollegen haben dann den Trenner
gezogen und furchtbares Glück gehabt das der Lichtbogen Ihnen nichts angetan hat. Natürlich war die Zelle ruiniert.Das war noch zu Zeiten mit offenen Vogt und Häffner Schützen und Trenner .

Viele nette Grüße lieber Berufskollege und Toi Toi Toi   Bin jetzt  42 Jahre im Geschäft

Thomas Schaper
Strom will halt immer nur das Eine!
Safety first - nur kann mir bis heute keiner (die Bahn schon gar nicht) erklären, warum das Freischalten eines Stücks Oberleitung 1,5 Stunden dauert ...

Gruß
Peter
Im Film wurde das Isolatorenputzen erwähnt - wie wird das eigentlich heute gemacht? Notwendig sein wird es zwar seltener als zur Dampflokzeit, abernicht überflüssig...

...fragt sich
Jürgen
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

warum das Freischalten eines Stücks Oberleitung 1,5 Stunden dauert


Weil man sonst 1000e Erdungsschalter und -Stangen einsetzen müsste, um den "Riesenkondensator" (OL-Drahtverhau gegen Erde) zu entladen.

Auch wenn die nennenswerte Energie praktisch in Sekunden(bruchteilen) raus geht, dauert es immens lange bis sich das elektrostatische Feld abbaut, welches bei der hohen Spannung (15 kV eben) selbst bei geringster Restenergie zu letalen Stromschlägen führen kann (Kammerflimmern!).

Grüße, Peter W.
Hi !

Naja ich sage es mal so, ich habe als noch im Kraftwerk gearbeitet habe, brauchte ich keine 1,5 Std. um eine 10 KV Leitung zu erden.
Beispiel 10 KV Saugzugmotor. http://www.industry.siemens.com/drives/global/...simotics-hv-m-02.jpg

http://www.klusemann-elektrotechnik.de/data/images/MS2.JPG

Freischalten Sammelschienentrenner und Leistungsschalter, gegen Wiedereinschalten sichern, optische Kontrolle ob in der Zelle auch wirklich allpolig der Abgang getrennt ist. Dann die Spannungsfreiheit mit entsprechenden Messgerät festgestellt.
https://www.google.com.na/search?q=Mittelspannu...mgrc=PekoJLcOX-78LM:
Dann mit der Entladevorrichtung den Abgang zum Motor allpolig abgetipt und dann geerdet und allpolig kurzgeschlossen.
Das hat in der Regel 30 - 45 Minuten gedauert.

Gruß Thomas


@5: Barbara antwortet - Jürgen fragt (weiter)...

Und wie sieht es mit den unzähligen Isolatoren "draußen", also im und rund um den Fahrdraht aus? Ich kann mich nicht erinnern, auf Bahnhöfen schon einmal jemanden in der Kabelage herumturnen gesehen zu haben, so wie es in dem Lehrflm zu sehen ist.

Grüße, Jürgen
@6:
Hallo,
Im Rahmen meiner Lokführerausbildung wurde ich 1984 auch im Bahnerden unterwiesen. (Damals durfte sogar noch im äußersten Notfall ohne vorherige Abschaltung mit der Erdungsstange kurzgeschlossen werden).
Es dauert definitiv keine 1,5 Stunden, bis man gefahrlos die Erdungsstangen anbringen kann. Sobald die Abschaltung bestätigt und die Spannungsfreiheit mit dem Spannungsprüfer festgestellt wurde, kann die Erdungsstange eingehängt werden. Das dauert nicht mal zwei Minuten. Wenn Du es nicht glaubst, dann kannst Du es im laufenden Betrieb selbst beobachten.
Bei einem Notfall dauert die Erdung nur deshalb so lange, weil der Notfallmanager meistens nicht vor Ort ist und möglicherweise einen langen Anreiseweg hat.

Mfg
André
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Damals durfte sogar noch im äußersten Notfall ohne vorherige Abschaltung mit der Erdungsstange kurzgeschlossen werden



Hmmm...  mehrere hundert +x Ampere einfach kurzzuschließen stelle ich mir durchaus ...unterhaltsam vor. Wo liegt eigentlich die Abschaltschwelle im Unterwerk und wie lange dauert es bis zur Abschltung?

Grüße, Jürgen
Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: 3 | Name: Peter

Safety first - nur kann mir bis heute keiner (die Bahn schon gar nicht) erklären, warum das Freischalten eines Stücks Oberleitung 1,5 Stunden dauert ...

auf welche Zeit bezieht sich deine Frage?

Zitat - Antwort-Nr.: 10 | Name: André

Damals durfte sogar noch im äußersten Notfall ohne vorherige Abschaltung mit der Erdungsstange kurzgeschlossen werden.

ich weis es jetzt nicht mehr so genau, aber diese Ausnahme wurde mit der Einführung des Spannungsprüfers verboten. Auch wurden die Erdungsstangen auf allen elektr. Triebfahrzeugen entfernt.

@ Jürgen, es gibt immer zwei Ausschaltpunkte, sofern es keine Stichstrecke ist. Zum ersten der Streckenleistungsschalter im UW und dann einer auf der Gegenseite in einem Schaltposten oder einer Kuppelstelle.
Im Kurzschlußfall lösen die Schalter im Millisekundenbereich aus. Bei einer Thermischen Auslösung kann es auch schon mal bis zu 3 Minuten dauern. So was passiert sehr oft bei hohen Temperaturen im Sommer und bei gleichzeitig hoher Streckenbelastung. Bis in die 80er war der Betriebsstrom auf der Ol 800 A, danach 1000 A. Alles  was darüber ging erfasste das Thermorelais. Der Kurzschlussstrom richtet sich nach der Installierten Trafoleistung in dem Uw. Aber frag mich nach fast 15 Jahre a.D. bitte nicht nach dem genauen Wert, es kommen aber schon ein paar Kiloampere zusammen.
Eine Handabschaltung liegt im Minutenbereich nach dem Schaltantrag und dem dazugehörigen Pozedere.

Johannes
Hallo,
mit den Vier-Quadranten-Stellern in den modernen Antriebseinheiten,
ist das Netz viel stabiler als früher.

Ich möchte nicht, vor dem Erden, bei 15kV, die Spannungsfreiheit mit
einem Phasenprüfer messen.

Letzens musste ich sogar, Helm mit Gesichtschutz, zusätzlich zu der Körperschutzausrüstung, tragen.
Um lediglich drei NH00 Niederspannungstrenner zu erneuern.

In den Siebzigern da haben es mir die Gesellen, mit bloßen Händen, in feuchter Umgebung, mit zwei isolierten Zangen gezeigt...

L.G.
Lutzl

Hallo,

Zitat - Antwort-Nr.: | Name:

Ich möchte nicht, vor dem Erden, bei 15kV, die Spannungsfreiheit mit
einem Phasenprüfer messen.



Warum nicht? Und wenn nicht, womit sonst?

mfg
André


Nur registrierte und eingeloggte User können Antworten schreiben.
Einloggen ->

Noch nicht registriert? Hier können Sie Ihren kostenlosen Account anlegen: Neuer N-Liste Account





Zum Seitenanfang

© by 1zu160.net;