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THEMA: Wie baut ihr Abspannmasten?

THEMA: Wie baut ihr Abspannmasten?
Startbeitrag
mixdorff - 26.02.17 08:09
Hallo miteinander,
Hatte mich schon unter dem nichtssagenden Thread "Oberleitung" verewigt, aber vielleicht sollte ich spezifischer fragen...

Ich habe jetzt endlich meine Quertragwerke fertig und wollte mal fragen, wie ihr Abspannmasten baut. Dazu habe ich mir Sommerfeldt-Radspannwerke besorgt. Auf den Anleitungen scheint nur der Fahrdraht über das Rad geführt zu werden, das Tragseil wird einfach am Mast befestigt. Andererseits habe ich Fotos gesehen, bei denen über eine Art Wippe zwei Drähte auf das Rad geführt werden. Am anderen Ende der Oberleitung soll ja nach Sommerfeldt-Buch ein Fixpunkt sein. Ich wüsste gern, wie man diesen ausführt. Vielleicht könnt ihr mir dazu Tipps geben.
Die Quertragwerk habe ich aus 2/10 Messingdraht zusammengelötet und brüniert, das Tragseil ist aus dem Kunstgarn, das ich auch für den Fahrdraht benutze.
Beste Grüße,
Hansjörg

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Hallo Hansjörg,

die Fahrleitung wird beidseitig über Rad/Gewicht abgespannt (max. 1500m lang). Auf halber Strecke werden die Tragseile an Winkeleisen am Masten befestigt. Der Mast wird zusätzlich zum Boden verankert.
Die beiden Winkeleisen, beidseitig am Mast nehmen mittig das Tragseil und je außen 2 Abspannseile zum Boden.
Quelle: Oberleitung im Modell (KMR), Seite 59, die Regelfahrleitung der DB.
Bei de DR 1928 war das etwas anders (Tragseil beidseitig fix, Fahrdraht beidseitig über Hebelspannwerk )

VG
Christian




Hallo Christian,
Danke für die Hinweise! Ich habe ja die Streckenmasten von 1928, aber Hebelspannwerke gibt es in N wohl leider nicht. Sicher könnte man die selber basteln, aber das ist doch etwas aufwändig. Also du schreibst "auf halber Strecke" werden die Tragseile an Masten befestigt. An den Endpunkten aber doch auch? Also wird das Tragseil unterbrochen und die Fahrleitung läuft durch? Was ist mit den Masten, an denen sowohl Fahrleitung als auch Tragseil fix montiert sind? Wann werden diese eingesetzt? Viele Fragen...
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

Zitat - Antwort-Nr.: 2 | Name:

wird das Tragseil unterbrochen und die Fahrleitung läuft durch?

nein, Tragseil und Fahrleitung laufen durch. In der Mitte einer Abspannlänge, am sog. Festpunkt, wird im Drehgelenk ein zusätzliches Seil eingeklemmt. Davor und dahinter werden die beiden Seile mehrfach mit Tragseilklemmen https://www.virtualmarket.innotrans.de/de/Komp...-aus-CuNiSi,p1241680 verbunden. Das Ankerseil wird dann an den beiden danebenstehenden Masten verankert, die wie schon beschrieben am Boden gesichert sind. Dieser Festpunktanker verhindert bei Bruch des Kettenwerks -Tragseils und/oder Fahrdraht-, dass nur die schadhafte Seite "runterfallen" kann. Bei der anderen Seite wird durch das noch gespannte Tragseil der Fahrdraht gehalten, allerdings nicht mehr in seiner Gebrauchslage. In den Ankerseilen sind selbstverständlich auch Isolatoren eingeschnitten.

Johannes
Hallo Hansjörg,

ich hatte mal ein Hebelspannwerk für unsere "Zackenbahn" gebaut - siehe Bild. Das ist eine Lötarbeit aus diversen Ms-Profilen, der Radspanner ist ein Zahnrad aus einer Uhr, entsprechend zurecht gesägt.

Viele Grüße von Thomas

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Hallo Hansjörg,

Regelfahrleitung DB:
An den Endpunkten werden Trag- und Fahr"seil'" mit einem doppelten Radspannwerk befestigt. Ja, der Fahrdraht läuft durch, das Tragseil wird am "Mittelmasten" zum nächsten Fix- Masten ausgelenkt. Die beiden kreuzen also. Masten mit beiden Fix gibt es eigtl. (?) nicht.
Es gibt noch die Variante mit Doppelauslegern, hier sind dann 3 Felder ( 4 Mastenabstand nötig)

Sry, 1928 geht das Tragseil durch mit 2 fixen Endpunkten. Es gibt aber in der Mitte der Strecke einen Festpunkt, bei dem das Tragseil mit dem Fahrdraht zusätzlich verbunden ist. Im Modell eher egal
Hallo noch einmal, vielen Dank. Johannes, was ist das "Drehgelenk", von dem du gesprochen hast? Verbindet das Tragseil und Fahrdraht? Eine Skizze oder ein Foto wären schön.
Christian, es ist leider nicht so einfach, zwei Radspannwerk an einem Mast unterzubringen... Kann es sein, dass bei kurzen Abschnitten (also Querungen der eigentlichen Strecke z.B. an Hosenträgern) eine Seite komplett fix sein kann? Im Sommerfeldt-Buch ist auch die Rede davon, dass nicht alle Fahrleitungsabschnitte von beiden Seiten abgespannt werden
Thomas, das sieht sehr gut aus. Wie werden da jetzt Fahrdraht und Tragseil befestigt?

Ich weiß, dass das alles immer Kompromisse sind und man den Aufwand unendlich treiben kann. Auf meinem Bahnhof gibt es zwei Bahnsteiggleise, auf denen ich die Leitung von der Strecke einfach weiterführen will, ohne groß abzuspannen. Mir geht es nur um die Querungen zwischen den beiden Fahrrichtungen und die anderen beiden Bahnsteiggleise, die natürlich getrennt befestigte Oberleitungen haben müssen.
Beste Grüße,
Hansjörg

Hallo Hansjörg,
von der Fa Viessmann gibt es Abspannmasten mit 2 Rad-Spannwerken 4364, bzw. die 2 Abspannwerke 4373 auch einzeln. Dort werden immer Fahr- und Tragseil abgespannt.
http://www.viessmann-modell.com/index.php?show=...erleitungen%20N.html
Auf Seite 2 weit unten

Gruß Gerd


bei Querungen in Bahnhöfen gibt es einen Fixpunkt und einen Abspannmast, wobei nicht unbedingt die Masten vor Ort benützt werden. Manche Diagonalen beginnen ein-, zwei Masten vorher und werden z.B. nach der Weiche noch quer über den Bahnhof abgespannt.

Hallo Hansjörg,

im Anhang ein Foto aus einer alten Ausbildungsunterlage der DB. Dort wo Spitzenanker und Auslegerrohr zusammen kommen, sitzt de Drehklemme https://www.virtualmarket.innotrans.de/de/RIBE...umlegierung,p1241682 . In dem Link ist schon eine modernere abgebildet. Das Kettenwerk macht durch Strombelastung und Temperaturunterschiede Längswanderungen, die auch die Stützpunkte mitmachen. Wäre nun das Tragseil fest mit dem Ausleger verbunden, für den Fahrdraht gilt das gleiche, er ist auch in einer Drehklemme aufgehängt, entständen bei jeder Bewegung Knicke neben den Klemmen. Das könnte an diesen Stellen zu Materialbrüchen führen. Die Drehklemmen verhindern das.
Längskettenwerke bis 750 m werden in der Regel einseitig fest abgespannt. Bedenke aber auch, das es bei der 1:1-Bahn Schaltabschnitte gibt, d.h., zwischen den Kettenwerken im Bahnhof und en freien Strecken sind Nachspannungen, in diesem Fall Streckentrennungen, verbaut.

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Hallo noch einmal,
OK, jetzt bin ich schon etwas schlauer... Dann werde ich vermutlich noch etwas in die Tasche greifen müssen, um das Ganze einigermaßen vernünftig aufzubauen. Erst einmal vielen Dank für die Unterstützung!
Beste Grüße,
Hansjörg
war heute noch etwas an der Arlbergbahn spazieren, Bahnhof Imst, und konnte da nochmals bestätigt finden: ein recht wirrer Haufen von kreuz und quer verlaufenden Drähten an den Ausfahrten, die aber IMMER einen (doppelten) Fixpunkt hatten (Abstellgleise) und ein doppeltes Radspannwerk am anderen Ende.
Ok, ÖBB 2017... aber soo weit wird das nicht weg sein

Abstellgleise sind eigtl. immer am Ende fix, Ausfahrgleise enden je nach dem ein paar Masten nach der letzten Weiche am doppelten Radspannwerk. Das Hauptausfahrgleis (Fahrdraht) endet einige hundert Meter nach der Ausfahrt ebenfalls am Doppel.

So ab und an gibt es auch noch Trennstellen, bei abschaltbaren Gleisen.

Hallo Christian,
Danke für die Bestätigung, dass Querungen (auf einer Seite) und Abstellgleise doppelte fixe Abspannungen haben.
Komplizierter wird es jetzt durch die Abspannung zwischen Bahnhof und freier Strecke, da weiß ich nicht, ob ich das nachbilden will...
Ich bin durch die Bauanleitung des Sommerfeldt-Radspannwerks ein wenig auf die falsche Fährte gelockt worden. Dort sieht man das einzelne Radspannwerk für den Fahrdraht mit einer fixen Anbindung für das Tragseil. Da werde ich doch eine ganze Menge nachkaufen müssen...
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

die Sommerfeldt-Variante wird eben das von 1928 sein, da war das Tragseil ja beidseitig fix, der Fahrdraht aber durch Hebelspannwerk befestigt.
Erst ab DB kam dann das Doppel.

Die Ausfahrgleise, eben, da müsste jedes (DB-Variante) sinnvoll im Ausfahrbereich (nach seiner letzten Weiche) doppelt abgespannt sein.

VG
Christian
Hallo Christian,
Ich habe mir ja extra für die Option Epoche II die Streckenmasten DRG 1928 gekauft. Allerdings hat Sommerfeldt nur Radspannwerke, keine Hebel. Ob es eine Mischung gab (einzelnes Radspannwerk und fixes Tragseil), weiß ich nicht. Wie du ja immer sagst: Vereinfachen, wo es geht... In der Beziehung ist der Bodenanker am Abspannmast rein von der Statik her das wichtigste Detail, denn das Kunstgarn zieht ganz gut, da habe ich schnell Bananenmasten...
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

für meine Ep.3-4 Oberleitung nutze ich modifizierte Abspannwerke von Arnold, allerdings nur zur Deko ohne Funktion. Trag-und Fahrdraht bekommen vor der Abspannung je einen Sommerfeld Isolator aufgezogen.

Gruß
Gabriel

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Hallo Gabriel,
Danke für deine Anregungen. Du weißt ja, dass du mir schon eine Menge geholfen hast. Ich habe mir jetzt die fehlenden Radspannwerke nachbestellt und werde dann wenigstens diese Punkte einigermaßen vorbildgetreu ausführen, eine Funktion haben sie ja eh nicht. An den Querungen werde ich wie Christian berichtete an der einen Seite fix und an der anderen Seite auch mit Radspannwerken arbeiten. Nur dass ich die dicken Sommerfeldt-Isolatoren verbaut habe, ärgert mich jetzt doch sehr. Die versauen das filigrane Bild und sind bestimmt um die Hälfte größer als sie sein sollten - habe leider keine Maßangaben zu den originalen Isolatoren finden können...
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

viele Deiner Fragen (und noch viel mehr ) werden hier beantwortet:
https://shop.vgbahn.info/imgs/shop/Miba/15087243__xl.jpg
Ich finde das Heft sehr informativ, auch wenn viele Modelle in H0 umgesetzt werden -- aber als N-Bahner kann man ja rechnen
Maße sind da drin auch zu finden

Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
Vielen Dank! Gleich mal herunterladen... Hast du deine OL rein dekorativ oder funktionsfähig gebaut?
Beste Grüße,
Hansjörg
Hallo Hansjörg,

auf der alten Anlage war die OL funktionsfähig, aber nie richtig in Betrieb (die Anlage habe ich wegen vieler Planungsfehler abgerissen). Jetzt wird das nur dekorativ werden, evtl. sogar ohne Fahrdraht -- ist noch nicht entschieden. Ich experimentiere noch...

Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
Okay,  ich bin ja auch am immer am Überlegen, wie naturgetreu das sein soll. Allerdings habe ich nicht ganz auf den Fahrdraht verzichten wollen.
Ich musste auch als erstes eine Art Fiddle Yard bauen, um Züge einigermaßen ohne größere Schäden auf die Anlage zu bekommen.
Beste Grüße,
Hansjörg  
Hallo,

wie wäre es denn mit diesem Bild?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/...nnvorrichtung_DR.jpg

Fahrdraht und das Tragseil werden gemeinsam gespannt. Rechts von dem senkrechten Teil müssen dann noch die Isolatoren eingebaut werden.
Als ich damals angefangen habe meine Fahrleitung zu bauen, hab ich das genauso vorgesehen und vermutlich hat es sich Sommerfeldt auch so gedacht.

Grüße Torsten
Hallo Torsten,
Danke. Das ist "fast" dieselbe Konstellation, nur dass das Tragseil mit gespannt wird und bei Sommerfeldt fix ist. Wird in meinem Fall etwas schwierig, weil das Tragseil ja nur zur Zierde ist und daher deutlich schwächer gespannt werden muss. Ich habe mir jetzt weitere Radspannwerke besorgt und werde beide separat spannen.
Beste Grüße,
Hansjörg


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