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THEMA: Geschichte von Trix

THEMA: Geschichte von Trix
Startbeitrag
Kai_Eichstädt - 05.12.04 23:49
Moin,

was mir schon immer mal aufgefallen ist (hier im Bereich Spur N Geschichte und auch auf anderen Seiten:
es wird immer vom Konkurs oder der Pleite der Firma Trix und in Folge dessen der Aufkauf durch Märklin geredet.
Meines Wissens nach ist die Firma Trix im Besitz mehrerer verschiedener Firmen gewesen und an den neuen Eigentümer verkauft worden (letzter mir bekannte Eigentümer: Mangold). Ein Hinweis darauf findet sich auch auf der Minitrix-Seite: "Die Odyssee der Eigentumsverhältnisse fand ihr gutes Ende, als Trix 1997 von Märklin übernommen und Tochtergesellschaft der Märklin Holding wurde."

Warum also immer das Gerede vom Konkurs?

fragt
Kai

Hallo,

weil die Firma Trix in einem Konkursverfahren steckte. Das Kind wollte erst keiner.
Mangold (alter Nürnberger Spielzeugadel - GAMA und Schuco - , einer war auch mal mit der Schickedanz-Tochter - Quelle-Versand- verheiratet) zog sich komplett aus der Spielwarenbranche zurück, verkaufte die Namensrechte an Schuco an die Firma Dickie-Simba aus Fürth. Diese produzieren fast ausschliesslich in Asien und Tschechien und hatten kein Interesse, den "Klotz" Trix zu übernehmen.
Märklin kam das recht gut, denn schon seit einigen Jahren wurden Märklin-Loks mit Gleichstrommotor als "Trix-Express" verkauft und richtig komplizierte Sachen (König-Ludwig-Zug) machten dafür die Trixarbeiter in Nürnberg.
Fachleute, Werkzeuge und ein guter Name waren also 3 gute Gründe, Trix zu übernehmen - mit dem Konkurs waren auch die Altschulden passé.
Der "alte" Gegensatz aus der Kaiserzeit (!) von früher Bing gegen Märklin (Stephan Bing gehörte nach der Pleite des Bing-Konzerns zu den Trix-Gründern)  
"Bazarware" gegen gute "Wertarbeit" bringt einen alten MoBa-Freund zum Schmunzeln... Vor allen Dingen weil damals schon Märklin mit Qualität und Bing eher mit Detailtreue (erkennbar an der recht hohen Exportqoute nach GB über Basset-Lowke) überzeugen konnte. Obwohl die alten Tinplate-Bahnen nicht viel mit Modellbahnen nach heutigen Gesichtspunkten zu tun hatten.

BTW mit der Übernahme wurde auch ein neues Werk in Nürnberg bezogen, die alten Hallen an der Fürther Straße müssen auch nicht der Brüller gewesen sein.
Wenn ich das richtig zusammenkrame, sieht die Geschichte von Trix so aus: Nach dem Konkurs von Bing 1930 (als Folge des "Schwarzen Freitag" von 1929) wechselte Stephan Bing zur Fa. Förtner & Haffner. Die brachte im selben Jahr einen Metallbaukasten heraus und nannten ihn Trix, da die Flachbänder drei Lochreihen besaßen ("Tri-") und aufgrund der versetzten Anordnung der mittleren Lochreihe je 5 Löcher ein "-x" bildeten.

Bing hatte schon 1927 eine H0-Bahn ("Bing-Tischeisenbahn") auf den Markt gebracht. Diese wurde auf Initiative von Stephan Bing 1935 als "Trix-Express" erneut lanciert - noch vor der Märklin-H0-Bahn.

Aufgrund der Nürnberger Rassengesetze wurden die jüdischen Eigner der Fa. Förtner & Haffner 1938 enteignet; Nutznießer war der Spielzeugindustrieverbands-Funktionär E. Völkl, der außerdem die Fa. Distler übernahm und aus beiden Firmen die "Vereinigten Spielwarenfabriken Nürnberg (VSN)" machte. 1946 erhielten Förtner und Haffner ihre Fa. auf Geheiß der Alliierten zurück, verkauften sie aber erneut an Völkl. So etwa 1965 erwarb die Familie von Bohlen und Halbach die Fa. Trix und fusionierte sie mit dem Puppenhersteller "Schildkröt" als "Trix-Schildkröt" unter dem Dach der Dynamit Nobel (!). 1971 übenrnahm dann Gustav Adolf Mangold ("GAMA") Trix ("Trix-Mangold"). Wie mir eine ehemalige Trix-Mitarbeiterin berichtete, setzte Mangold 1995 einige Jungdynamiker als neues Management ein. Die Folge war die unselige Programmunterteilung in "Starter", "Trainer" und "Profi"-Modelle, womit die Probleme begannen, die 1997 in der Übernahme durch Märklin endeten. Damals (1995) wurde auch das Betriebsklima bei Trix derart schlecht, dass besagte Mitarbeiterin kündigte.

Soweit mein Gedächtnis - bitte um Korrekturen, soweit ich irre

Gruß, stf
>>... setzte Mangold 1995 einige Jungdynamiker als neues Management ein. <<
>>... womit die Probleme begannen ... <<
hmmm ... was erinnert mich hier nur an die M* Holding ? ))
Gruß ; AL,-me
@ AL,-me:

...und wie so etwas üblicherweise ausgeht, wissen wir ja....

Aber das scheint im Moment ein gesamtwirtschaftliches Problem zu sein. In den USA sind sie schon weiter, da werden jetzt die Alten reaktiviert, um die Karren, die die Jungdynamiker in den Dreck gefahren haben, wieder flott zu kriegen.

Gruß, Volker
@Al,-me
Wahrscheinlich sind die Jungdynamiker dann bei trix mit Millionenabfindung gegeangen worden und zu Märklin gewechselt. Jetzt richten sie als erfahrene Manager die nächste Firma zugrunde, um sich nochmal eine dicke Abfindung zu sichern wenn sie wegen erwiesener Unfähigkeit rausfliegen...
Gruß
Dieter
hallo zusammen,
danke fuer die Infos zu TRIX!
Sind fuer mich neu.

Sepp
Nach Trix-Mangold und vor Märklin gabs noch die Ära Trix-Schuco.
Moin,

so, ich habe noch mal ein paar alte N-Bahn Magazine gewälzt, außer einer kurzen Mitteilung, daß Trix jetzt von Märklin übernommen wurde, findet sich dort nichts und insbesondere niemals das Wort "Konkurs", ganz im Gegensatz zu den Artikeln zu Arnold...
Also, kennt jemand eine seriöse Quelle, aus der man klar entnehmen kann, daß Trix in Konkurs ging? Wenn nicht, behaupte ich mal, handelt es sich nur um ein Gerücht bzw. die falsche Meinung, daß einer Übernahme ein Konkurs vorausgeht.

Gruß
Kai
Hallo Kai,

um genaue Auskunft zu haben ob eine Firma Konkurs geht, ging, o.ä. wende dich einfach an die Industrie und Handelskammer und frage die Daten der Firma Trix-Mangold zu Sehen.
Dies müsste ein paar Teuros Kosten (Schutzgebühr, o.ä.) aber diese Daten sind dem Publikum frei zur Vision da es sich um Indutrielle Gewerbe handelt.

Gruss Klaus

PS: Sorry wenn es etwas unverständlich ist.


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