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THEMA: BR10 001 Rivarossi 9557 Stromaufname verbessern

THEMA: BR10 001 Rivarossi 9557 Stromaufname verbessern
Startbeitrag
Golf-Lima - 05.04.17 18:15
Hallo an alle Br10 001 Besitzer,
bedingt durch die unkonventionelle Stromabnahme dieser Lok, links von den 3 Treibrädern und dem Nachläufer, rechts von den 4 Rädern der Tenderdrehgestelle, hat ein Freund Probleme im Analogbetrieb beim Überfahren von doppelseitigen Stromkreistrennungen bekommen. Er hat im Prinzip einen riesigen Hundeknochen als zweigleisige Paradestrecke. Der HBF liegt nicht mittig. Der längere Teil ist in 11 Blockstellen unterteilt und jeweils 6 Blockstellen sind einem Trafo zugeordnet. Beim Überfahren der Stromkreistrennung blieb die Lok stehen, da sie nur immer von einem Trafo einseitig die Spannung bekam. Ein Versetzen der Trennstellen machte dann bei allen anderen Loks Probleme. Daher habe ich vorgeschlagen ,die Stromabnahme der Lok zu erweitern.
Hierzu sollte das mittlere rechte Treibrad zwischen den beiden mit Haftreifen versehenen Rädern der rechten Seite dienen. Da mein Freund sich den Umbau mangels geeigneter Werkzeuge nicht zutraute ,schickte er mir die Lok. Ein erster provisorischer Versuch erschien vielversprechend. Siehe Bild 2)  
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Daher wurde In den hinteren seitlichen Träger mittels eines T-Nutenfräsers eine 1,6mm breite und 0,6mm tiefe Nute eingefräst. Einem Mayerhofscher Z- Stromabnehmer wurde seine seitliche Befestigung entfernt und der Rest mit einem Schrumpfschlauch in der Länge des seitlichen Trägers isoliert. Dieser Abnehmer wurde entsprechend gebogen und anschließend mit Sekundenkleber Gel in die Nute eingeklebt. Anschließend das Kabel angelötet und wieder mit einem 1,6 Schrumpfschlauch isoliert . Der Schlauch wurde nur leicht geschrumpft , sodass er noch verschiebbar ist.(siehe Bild 3)  
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Anschließende Probeläufe auf dem Rücken in der Lokliege liegend verliefen sehr enttäuschend. Der Schleifer hatte keinen zuverlässigen Kontakt, egal wie man ihn bog. Daher wurde ein neuer Schleifer aus 0,1mm Phosphorbronzeblech angefertigt. Da dieser etwas breiter wurde, musste die Nute freihändig mit einem T-Nutenfräser verbreitert und etwas vertieft werden. Ging mit meinem Dremel problemlos. Anschließende Versuch ergaben aber , dass die Form des Schleifers verändert werden muss. Zuerst lag er am Ende flach auf, wobei dieses leicht nach oben gebogen war, wie in Bild 3 zu erkennen ist ( Hier noch der erste Schleifer).
Durch Vergleiche mit der Schleiferplatte einer AR BR23 wurde das Ende stark nach unten gebogen und leicht abgerundet. Jetzt war ein sehr guter Kontakt vorhanden bei Vorwärts- und Rückwärtsfahrt. Leider verkanntete sich aber das mittlere Antriebsritze ständig. Daher wurde auf dem linken Rad auch so ein Schleifer angebracht. Da dieser nur eingeklebt ist ohne Isolierung hat er keine elektrische Funktion. (siehe Bild 7-9)  
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  Jetzt erfolgte Funktionstest in der Lokliege verliefen erfolgreich. Also aufs Testgleis damit. Zu meiner Enttäuschung keine Bewegung und auch das Frontlicht blieb dunkel. Sowie ich aber das rechte mittele Treibrad mit Strom versorgte indem ich es mit einem Draht im Bereich der Schiene berührte, bewegte sich die Lok. Also hatte das rad keinen Kontakt zur Schiene. Also den Durchmesser der Haftreifenräder und den des blanken Rades gemessen ergaben einen Unterschied von -0,2mm (12,2 zu 12,0). Ein Versuch mit Haftreifen einer MTX BR18 (Raddurchmesser 11,0) brachte zwar eine Besserung, aber ein 100% kontakt konnte auch so nicht erreicht werden. In zwischen wurden noch kleinere Haftreifen bestellt, aber ob es damit geht ist ungewiss.
Daher wurde noch nach einer anderen Lösung gesucht. Erfolg brachte eine Stromabnahme vom ersten Tenderdrehgestell. Hier wurde nochmals ein originalbelassener Mayerhofscher Z-Sschleifer  benutzt. An den Schleifer wurde ganz aussen im Bereich der befestigungslasche ein Mayerhofscher Draht angelötet und das ganze wieder mit Sekundenkleber Gel oben auf das Drehgestell geklebt. (Siehe Bild 5)
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Ans andere Ende des Kabels wurde ein 1,27mm Stiftkontakt ohne Isolierung angelötet. Der dünne Gegenkontakt wurde entfernt und der Draht quer zur entstehenden Fläche aufgelötet und mit Bondic isoliert und verstärkt. Am oberen Motoranschlussblech  wurde eine entsprechende 1,27mm Buchse parallel zu dem Blech angelötet. (Siehe Bild 6+11)  
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In diese wurde dann der Stift eingesteckt. (siehe Bild 12)
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Leider lie? sich so das Gehäuse nicht richtig aufsetzten, trotz vorheriger Probe. Daher musste die Buchse anders positioniert werden. Das Ergebnis zeigen dann die Bilder 13,14+15.  
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Bild 16 zeigt die Lok mit aufgesetztem Gehäuse und angekoppelten Tender.  
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Erste Test auf den isoliert stehenden Rollenböcken und dem Tender auf einem elektrisch kontaktierten Lagerbock verlief ohne Probleme.
Tests auf einem entsprechend präparierten Testkreis mit 2 getrennten Stromkreisen erfolgen noch Zeitnah. Ich werde hier berichten.
Gruß Gerd

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Hallo Gerd,

es ist doch immer wieder erstaunlich, was den Herstellern so einfällt, es dem Modellbahner schwer zu machen. Ist schon m.E. eine sehr eigenwillige Lösung zur Kontaktaufnahme.
Sehr interessante Bilder, so detailliert habe ich meine BR 10 noch nicht betrachtet.
Halte uns gerne auf dem Laufenden.

Gruß aus Nordertown

PS: Ich hoffe, die BR 10 002 von Arnold ist nicht genau so kompliziert, sonst bekommt mein Digitalisierer einen Kollaps
Hallo Exitus,

die Arnold BR 10 002 und auch die BR 10 001 sind da ganz pflegeleicht.
Triebräder auf beiden Seiten und im Tender auch beidseitig - 2 links 2 rechts, aber frag mich jetzt nicht nach der Reihenfolge. Mit Faulhaber Motor ein Gedicht.

Gruß Detlef
moinsens,

@Exitus:
die 10er von Arnold sind wie die 01er aufgebaut, also Null Problemo.
stimmt, mit FH sehr gut.

mfG

Ralf
Hallo Exitus,
Da kann ich dich beruhigen. Deine BR10 ist ganz anders aufgebaut. Der Motor ist im Tender und geht über Kardan an die Lok. Wenn ich es richtig erkenne, ist die Stromabnahme ähnlich der neuen BR18.5. Der Aufbau daher auch ähnlich.
Lt. meinen Informationen (Lexikon der Lokomotiven) wurde aber nur eine BR10 gebaut mit der Nr. 001. Gebaut 1956 mit Ölzusatzheizung,1959 umgebaut auf Ölhauptheizung und ausgemustert 1968. Seit 1976 im Museum in Neuenmark-Wirsberg.

Gruß Gerd
Hallo Gerd
da scheint sich aber das Lexikon der Lokomotiven geirrt zu haben. Es gab auch die 10 002! Wer war Autor / Verlag dieses Lexikons?

LG
Heinzpeter
Hallo Heinzpeter,
Kometverlag GmbH Köln
Autoren Klaus Eckert und Thorsten Berendt
ISBN 978-3-89836-731-8
Gruß Gerd
Jetzt fragt man sich natürlich, wer hat Recht...
- Heinz-Peter = alles gut
- Gerd = die Lok ist ein Fake
... dann lasse ich mir gerade einen Rauchgenerator in ein nicht existentes Modell einbauen.
Macht aber auch nichts, die 53 0003 (Öl) hat's ja auch nicht gegeben, nur bei mir (mit Arnold Rauchgenerator gepimpt).

Gruß aus Nordertown
Hallo,

schaut doch mal da rein, da ist die komplette Geschichte zur BR10 nachlesbar:
http://schneider-mayenfisch.com/db_lokomotiven_10.htm
Es gab zwei BR10... mit Fotos belegt. Auf einem sind sogar beide zu sehen!

Viele Grüße
Michael


Hallo zusammen
also ich staune. In allen gedruckten Werken, die ich kenne, gab es keinen Zweifel, dass es zwei Loks der BR10 gab. Der Irrtum rührt vielleicht daher, dass die beiden Loks eine komplizierte Geschichte haben: ich habe nicht nachgesehen, aber vermutlich hatte die 001 zuerst Kohlefeuerung und schon bald Zusatzölfeuerung und dann Oelhauptfeuerung, die 002 wohl von Anfang an Oelhauptfeuerung. Oder umgekehrt...
Weiteres findet man wohl auch im Netz der Netze, unter Bundesbahnzeit etc.

LG
Heinzpeter

PS: Ich habe gerade nachgesehen: Das Lexikon der Lokomotiven behandelt offenbar Loks aus aller Welt; da mag vielleicht die Qualität im einzelnen gelitten haben.
PS2: Michaels Link zeigt die Geschichte der BR10 kurz und bündig - hab ihn erst jetzt gelesen.

<Die 10 001 kann im Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg besichtigt werden, ist jedoch nicht betriebsfähig. Nachdem die 10 002 noch einige Jahre lang als Heizlokomotive im Bw Ludwigshafen Hbf Verwendung fand, wurde sie 1972 im Aw Offenburg verschrottet.>

So stehts bei Wikipedia.

Gruß
Peter
Hallo,

noch eine Anmerkung zum Beitrag von "schneider-mayenfisch":

Der Artikel ist lesenwert bis auf die Aussage, daß die BR 10 beim gemeinsamen Einsatz mit der BR 01.10 (BR 012) dieser leistungsmäßig nicht überlegen gewesen wäre.
Das ist natürlich Unsinn.
Der Kessel der BR 10 lieferte Dampf ohne Ende und die BR 10 kam somit in den Bereich von über 3000PS Leistung, ein Wert den die BR 012 auch nicht annähernd erreichte.
Nach Aussagen von Zeitzeugen konnte die BR 10 mit sehr schweren Schnellzügen so vehement losfahren, daß da die 012er einfach nicht mithalten konnte.
Sicher spielte auch der hohe Achsdruck da eine Rolle.

Wer sich umfassend informieren möchte sollte das EK-Buch zur BR 10 lesen.
Die BR 10 war nicht nur optisch eine herausragende Lok sondern auch was ihre Leistungsfähigkeit betrifft.
Daß die zwei Loks "Kinderkrankheiten" hatten war vergleichbar wie bei vielen anderen Lokbauarten.
Die Lok kam einfach nur zu spät.

Herzliche Grüße

Karl Heinz
Kurzer Zwischenbericht,
dünnere Haftreifen, bzw. Haftreifen die mehr gedehnt wurden und dadurch dünner waren, haben auch keinen besseren Kontakt der mittleren Antriebsachse gebracht, obwohl der gemessene Durchmesser der Haftreifenräder um 0,1mm kleiner war als der Durchmesser der blanken Räder.
Verwendet wurden Haftreifen der Abmessung 7,5-9,3mm 1,35mm breit und 0,5mm stark. Durch die starke Dehnung passten diese genau in den Einstich der nur 1,1mm breit ist

Gruß Gerd



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