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THEMA: Stromversorgung Piccolo Weichen
Trotz Hitze beschäftige ich mich mit dem Aufbau meiner (kleinen) Anlage.
Dabei stieß ich am Rande auf eine Frage, die ich hiermit an Euch weiterreichen möchte.
Ich habe kürzlich einige Weichenantriebe (teils Unterflur) verbaut und wollte deren Funktion vorab testen.
Dabei fiel mir auf, dass die Weichen laut Fleischmann-Unterlagen mit Wechselstrom geschaltet werden.
Ich ging bisher immer von Gleichstrom aus. Zum Testen habe ich auch Gleichstrom von einem Gleichstromtrafo genommen.
Hat einwandfrei funktioniert.
Nun meine Frage: Funktioniert das auch auf Dauer? Denn ohne Grund wir der Hersteller nicht Wechselstrom vorgesehen haben.
Bin nun etwas am Schleudern.
Kann mich da jemand freundlicherweise schlau machen?
Vielen Dank im voraus.
LG Dieter
die Antriebe sind kleine Elektromagneten, denen ist es grundsätzlich egal ob Gleich- oder Wechselstrom. Rein theoretisch wird mit Wechselstrom verhindert, dass der Anker magnetisiert wird.
Bei den kurzen Schaltzeiten passiert da aber mit Gleichstrom nichts. Dafür gibt es dann mit Gleichstrom weniger Funken an den Endabschaltungskontakten, was nach meiner Erfahrung die Lebensdauer der Antriebe wesentlich verlängert.
Gruß Engelbert
die Versorgung mit AC ist eher historisch zu sehen, der Wechselstrom kommt ja aus der Steckdose und wurde anno Schnee mit Vorwiderständen (Glühlampen), später dann mit Transformatoren umgesetzt. Im Zeitalter der Schaltnetzteile hat dies an Bedeutung verloren.
Mit der Einführung der Digitaltechnik in den 1980er Jahren begann man, auch Magnetspulenantriebe mit DC zu versorgen, da sämtliche Zubehördecoder am Markt (mit einziger Ausnahme des Lenz LS 150) Gleichspannung mit gemeinsamem Pluspol ausgeben. Kato Weichen wurden übrigens schon immer mit DC versorgt, da hier ja die Polung die Weichenstellung bestimmt.
Nachdem mittlerweile die klassischen Trafos (Fahrregler mit eingebautem Netztrafo) nicht mehr als Spielzeug zugelassen sind, werden in Startpackungen nur mehr Regelteile mit externem Schaltnetzteil (Steckernetzteil) ausgeliefert. Die Regelteile haben aber sehr wohl einen "Lichtstrom"-Anschluss für elektrisches Zubehör, bei dem einfach die Eingangsbuchse auf die Ausgangsklemmen 1:1 durchgeschliffen ist, und es gibt auch nach wie vor Startpackungen mit elektrischen Weichen. Diese werden dann mit Gleichstrom geschaltet.
Kurzum: Es funktioniert und ist von den Herstellern auch so vorgesehen.
Grüße, Peter W.
Da kann ich mein analoges Piko-Regelteil, welches ich mir noch vor 2 Jahren zulegte (damals noch analoger Betrieb), für die Stromversorgung der Weichen einsetzen.
Danke Euch und noch einen schönen Tag.
Gruß Dieter
also 1 A sollte das Netzteil schon können. Die Angabe der Stromaufnahme von 500 mA für die FL Weichenantriebe ist in Bezug auf den ohm'schen Widerstand der Spulen optimistisch. Es kann sein dass der Wert für AC gilt (wegen der Induktivität bei 50 Hz), aber für DC gilt das sicher nicht!
Im übrigen genügt das Netzteil der Piko-Regelteils alleine, der Regler ist unnütz - außer Du möchtest ihn als Zerhacker zu Leistungsreduktion einsetzen.
Grüße, Peter W.
Ne, das Regelteil brauche ich noch für Analog-Betrieb der allerdings sehr selten stattfindet.
Ja , die Idee gefällt mir. Das Netzteil direkt für die Stromversorgung der Weichen.
Im Bedarfsfall halt das Regelteil wieder dranhängen.
Danke!
Daten: 22 V DC 32 VA
Gruß Dieter
ich muss hier leider widersprechen:
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Dafür gibt es dann mit Gleichstrom weniger Funken an den Endabschaltungskontakten, was nach meiner Erfahrung die Lebensdauer der Antriebe wesentlich verlängert.
Bei der Ansteuerung von Spulen entstehen sehr hohe Spannungen, und zwar im Abschaltmoment! Dies führt zu der berüchtigten Funkenbildung an den Kontakten. Dem kann man nur durch die Beschaltung mit Freilaufdioden verhindern. Diese "vernichten" die hohe Spannung und es kann kein Funke mehr entstehen.
Viele Grüße
Günter
siehe auch:
http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_show....1=Freilaufdiode#aw10
Antwort #10
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Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Dafür gibt es dann mit Gleichstrom weniger Funken an den Endabschaltungskontakten, was nach meiner Erfahrung die Lebensdauer der Antriebe wesentlich verlängert.
Gibt es dafür auch ein plausible Erklärung ?
Ich sehe das genau anders herum.
Bei Wechselspannung hat man eine statistisch relevante Chance, den Nulldurchgang oder dessen Nähe zu treffen beim Schalten, wobei kein Abreissfunke entsteht.
Bei Gleichspannung trifft man immer den gleichen Punkt.
Digitalfahrer schalten aber immer mit Gleichspannung, weil an dem Weichendecoderausgang eben diese anliegt.
Dafür wird die Endabschaltung auch nicht mehr benötigt, weil die Schaltimpulsdauer unterhalb der Verfahrdauer liegen kann. Der Endschalter kommt praktisch stromlos an.
Jürgen H.
Zitat - Antwort-Nr.: 6 | Name: Günter
kann man nur durch die Beschaltung mit Freilaufdioden verhindern.
Hallo !
Vollkommen richtig ! Haben in der Firma immer für SPS-Ausgänge Koppelrelais mit Freilaufdiode
eingesetzt. Für AC -Schütze und Relais ein RC-Glied.
Aber wer macht das bei der MoBa schon ?
Gruß : Werner S.
ja, die gibt es: siehe/lese bitte den in #6 aufgeführten Link durch.
Eine Induktivität(Spule) hat das "Bestreben" ihren Zustand zu erhalten (den Strom durch die Spule); schaltet man die Versorgung der Spule ab, möchte die Spule weiterhin den Strom fließen lassen; da das nicht geht (Kontakt ist unterbrochen) induziert die Spule eine höhere Spannung in der Hoffnung der Strom mögen nun fließen; das geht nicht (Kontakt offen) also wird die Spannung höher induziert; usw. usf. (das Ganze einmal vereinfacht beschrieben) dPhi/dt wird den Elektrikern etwas mehr sagen
Die Spannung kann unter Umständen bis zu einigen 1000Volt steigen! Die kann zu Funkenbildung an den Kontakten führen, oder auch an der Zerstörung der evtl. eingesetzten Ansteuerelektronik.
nett gemeinte Ratschläge, jeder möge mit seiner Lösung leben
Viele Grüße
Günter
Jürgen H.
die Eingangsfrage war dahingehend nicht spezifisch genug!
Zitat - Antwort-Nr.: | Name:
Dabei fiel mir auf, dass die Weichen laut Fleischmann-Unterlagen mit Wechselstrom geschaltet werden.
Ich ging bisher immer von Gleichstrom aus. Zum Testen habe ich auch Gleichstrom von einem Gleichstromtrafo genommen.
Hat einwandfrei funktioniert.
Nun meine Frage: Funktioniert das auch auf Dauer? Denn ohne Grund wir der Hersteller nicht Wechselstrom vorgesehen haben.
Aber auch dieser Gleichstrom wird "irgendwie" abgeschaltet (Transistoren o.ä.) Auch dabei entstehen diese "Abreisfunken"
Ja, die Decoder-Hersteller haben sicherlich Vorsorge getroffen und entsprechend der Polung der Ansteuerung entsprechende Schutz-Dioden eingebaut!
Sollte man jedoch planen die Weichenansteuerung mit Relais oder Eigenbau-Elektronik zu realisieren, sollte man den von mir genannten Sachverhalt berücksichtigen.
Viele Grüße
Günter
Ist der Kontaktverschleiß mit Wechselspannung oder Gleichspannung größer ?
Jürgen H.
meiner Meinung nach ist der Kontaktverschleiß bei Gleichspannung größer!
Viele Grüße
Günter
Die Freilaufdioden sind oben rechts eingezeichnet
https://www.heise.de/ct/Redaktion/cm/buch/wd4plan.gif
Viele Grüße
Günter
So macht es dann z.B. durchaus Sinn digitale DC-Signale mit Thyristoren oder Triacs zu verstärken.
Jedes Relais/Schalter wird im Datenblatt mit AC die längere Lebensdauer aufweisen, aus eben diesen Gründen.
VG Christian
ich glaube ihr seid die Ersten, die mich in dieser Frage unterstützten/bestätigen!
Gleichspannung im Zusammenhang mit (Magnet-) Spulen ist nicht trivial!
Viele Grüße
Günter
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