Fleischmann 35er-D-Zugwagen tieferlegen
Benötigtes Material
2 Drehgestelle eines Roco Eilzugpackwagens
4 Achsen von Luck, RP25 für Roco
2 Polystyrol-Plättchen, Dicke: 0,5 mm
2 Kupplungsdeichseln, Fleischmann 38.8001
Wenn man das benötigte Material besorgt hat und dazu als passendes Werkzeug Schieblehre,
Bohrer, Fräskopft, Klebstoff und eine Feile hat, ist der Umbau in ca. 20
Minuten fertig.
Umbau
Das erste Bild zeigt die Ausgangssituation in Form eines Verlgeichs
mit einem 36er-Eilzugwagen von Roco.
Wie auf dem Bild gut erkennbar
ist, ist der Fleischmann-Wagen um einiges zu hoch. Die Ursache hierfür
liegt einerseits darin, dass die Drehgestelle selbst zu hoch sind
(die Achsen sitzen zu tief), andererseits darin, dass der Abstand
Drehgestell <=> Wagenkasten zu groß ist.
Da die Drehgestelle selbst nicht stimmen, hilft hier nur der
Austausch. Ich habe Drehgestelle von Roco-Eilzugwagen eingebaut. Es
sind dabei die Drehgestelle des Roco-Packwagens zu bevorzugen, da bei
diesen keine Trittbretter angegossen sind. Allerdings würden sich
diese Trittbretter mit einem Skalpell o.ä. relativ einfach entfernen lassen. Ob man den
Unterschied zu den Packwagen-Drehgestellen sieht, muss jeder für sich selbst
entscheiden: Für meinen Umbau hatte ich die Drehgestelle eines
AB-Eilzugwagens, d.h. eines war mit und eines ohne angegossene
Trittbretter ausgestattet. Man muss auf den Bildern schon genau
hinsehen, um den Unterschied zwischen den beiden Drehgestellen zu entdecken,
finde ich.
Das obige Bild zeigt das Drehgestell eines Packwagens,
versehen mit drei Markierungen, die die zu unternehmenden
Arbeitsschritte anzeigen:
- Die blaue Markierung zeigt, wo die Kupplung abgetrennt werden muss. Das ist notwendig, da der Fleischmann-Wagen eine Kurzkupplungskulisse aufweist. Und natürlich auch nur, wenn das Roco-Drehgestell zu einem Wagen ohne Kulissen gehört (die aktuellen Roco-Eilzugwagen haben bereits eine KKK).
- Die grüne Markierung zeigt die Rastnasen der Roco-Drehgestellbefestigung. Diese sind zu entfernen - man kann sie z.B. mit einer Zange einfach abbrechen.
- Die rote Markierung deutet den ersten Schritt des Aufbaus der neuen Drehgestellbefestigung an: Es muss mittig in das Drehgestell ein Loch mit dem Durchmesser von mindestens 4 mm gebohrt werden - ein Millimeter mehr ist aber besser. Durch das Loch muss die Fleischmann-Drehgestell-Schraube ganz durchpassen. Da das Loch nur dazu dient, an die Schraube heranzukommen, muss es nicht sonderlich exakt sitzen.
Die eigentliche Drehgestellbefestigung übernimmt ein neu
anzufertigendes Teil (bei mir aus Polystyrol). Es hat die Maße 12,6 mm
x 7,5 mm x 0,5 mm. Die 12,6 mm und 0,5 mm sollten ziemlich genau
eingehalten werden, bei der Breite von 7,5 mm geht auch ein Millimeter
mehr oder weniger. Das Stück muss mittig ein Loch mit dem Durchmesser
von 3, 3 mm haben. In das Loch passt die Fleischmann-Drehgestell-Schraube
hinein, fällt aber nicht durch.
Dieses Teil wird nun mittig in das Roco-Drehgestell eingeklebt, wobei es auf den Stegen des Roco-Drehgestells (siehe Bild des unveränderten Drehgestells weiter oben) aufliegt. So ergibt sich
exakt die richtige Höhe des Wagens. Das obige Bild zeigt das fertige
Drehgestell von oben. Die blauen Markierungen weisen darauf hin, dass der
Drehgestellrahmen an den Enden etwas schräg angefeilt werden muss,
damit sich das Drehgestell drehen kann. Je nachdem, wie exakt gearbeitet
wird, kann es auch sein, dass das Drehgestell an die Trittbretter der
Wagen stößt. Dann muss noch etwas mehr abgefeilt werden. Das nächste Bild zeigt das umgebaute Drehgestell von unten.
Da die Achsen nun deutlich dichter am Wagen sitzen als vorher, musste
ich, damit die Räder nicht schleifen, zweierlei tun:
Erstens habe ich
Räder mit niedrigem Spurkranz der Firma Luck eingebaut (auf den obigen
Bildern des Drehgestells schon zu sehen).
Zweitens habe ich den Wagenboden ein wenig ausgefräst, wie es im nächsten Bild zu sehen ist. Beim Fräsen der äußeren Stellen muss man darauf achten, dass man nicht zuviel
Material abträgt, da über den äußeren Achsen die
Kurzkupplungsdeichseln geführt werden. Innen kann man (wie auf dem
Bild zu sehen) bis zum Metallgewicht durchfräsen - das schadet nicht.
Durch die neue Wagenkasten-Lage ändert sich natürlich auch die
Kupplungshöhe. Die wird korrigiert, indem die
Original-Kupplungsdeichsel gegen die flachere Kupplungsdeichsel mit der Artikel-Nr. 38.8001
ausgetauscht wird. Mit der ausgetauschten Kupplungsdeichsel hat die
Kupplung des umgebauten Wagens wieder die Originalhöhe, wie das nachstehende Vergleichsbild nachher (links) / vorher (rechts) zeigt.
Zwei weitere Bilder des Umbau-Ergebnisses - einmal ein
Vergleich mit dem Roco Eilzug-Wagen und der ganze Wagen alleine.
Ich finde, dass das Modell erst jetzt wirklich den stimmigen
Gesamteindruck eines 35er-Schnellzugwagen hat und das flache,
elegante Aussehen wiedergibt.
Wie gesagt, der Umbau geht eigentlich recht zügig. Das fummeligste
daran ist der Tausch der Kupplungsdeichsel, ohne die Feder zu
verlieren. Aber das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand.
Danke an Udo Kappel für die Zusendung.
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