Drehgestell-Umbau Fleischmann VT 628 auf Spitzenlagerung
Beim VT 628 von Fleischmann sind die Radsätze unter dem Führerstand des Steuerwagens nicht spitzengelagert. Die Schwergängigkeit dieser Achsen führt zu Schwierigkeiten bei Steigungen und, besonders im geschobenen Betrieb, zu Entgleisungen in Kurven.
Um dem Abzuhelfen benötigt man vier Messingbuchsen von Peho (www.peho-kkk.de) - dies sind nachträglich einsetzbare Buchsen um Achsen mit Spitzenlager einbauen zu können. Außerdem sind zwei Radsätze für Roco-Wagen mit Raddurchmesser 6,2 mm erforderlich. Wer zum ersten Mal die Messingbuchsen bestellt, sollte sich unbedingt auch das dazugehörige Bohrerset von Peho mitbestellen.
Zunächst müssen in den Drehgestellblenden die Punkte markiert werden, an denen die Messingbuchsen eingesetzt werden. Dazu muss aus einem Fleischmann-Radsatz (unbedingt ein Radsatz mit einem Spitzenlager! - die Radsätze unter dem Führerstand sind dafür ungeeignet) ein Markierungsstift hergestellt werden. Zuerst werden die beiden Räder von der Achse abgezogen und dann wird die Achse an einer Seite gekürzt - übrig bleibt ein Markierungsstift, der wie ein Nagel aussieht.
Nun wird das Drehgestell unter dem Führerstand des Steuerwagens ausgebaut und auseinandergenommen. Der Markierungsstift wird nun nacheinander viermal in das Drehgestell eingebaut. Wenn das Drehgestell zusammengesetzt ist, wird die Spitze des Stiftes in die Drehgestellblende gedrückt. Auf diese Weise werden die vier Punkte markiert, an denen die Achslager eingesetzt werden.
Bei dieser Tätigkeit muss mit sehr großer Sorgfalt vorgegangen werden! Ansonsten sitzen die Achsen später windschief im Drehgestell.
Die Markierungspunkte sollten zunächst noch mit einem spitzen Werkzeug vertieft werden, damit hinterher der Bohrer nicht abrutscht. Dann werden zunächst mit dem kleinen Bohrer von Peho die Löcher vorgebohrt und anschließend mit dem großen Bohrer die endgültigen Bohrungen eingebracht.
Damit sich die Achsen nicht an dem Drehgestell reiben, muss der Längssteg der Drehgestellblende von innen verdünnt werden. Das ist auf dem obigen Bild bereits zu sehen. Um später das Einsetzen der Achsen zu erleichtern, wird auch der Steg etwas schmäler geschliffen. Im nächsten Bild ist links die bearbeitete Drehgestellblende zu sehen und rechts eine im Originalzustand.
Nun werden die Messingbuchsen in die vier Löcher der Drehgestellblende eingeklebt, am besten mit Sekundenkleber-Gel. Mit einer Zange sollten die Buchsen dabei ein wenig in die Blende hineingepresst werden. Selbstverständlich ist hier auf einen geraden Sitz der Messingbuchsen zu achten.
Im Mittelstück des Drehgestells müssen die Aussparungen für die Achsen aufgeweitet werden, um auch dort eine Reibung zu verhindern. Das Bild zeigt links das bearbeitete Mittelstück, rechts eines im Originalzustand. Natürlich müssen die Schleifstellen vor dem Zusammenbau noch entgratet werden.
Nun können die Radsätze eingesetzt werden. Die Achsen der Fleischmann-Radsätze sind zu lang -sie sitzen nur unter großem Druck in den Buchsen und drehen sich daher nur schwer. Die Achsen der Roco-Radsätze sind 1,2 mm kürzer und sitzen leichtgängig im Drehgestell. Alternativ zu den Roco-Radsätzen kann man auch passende Radsätze von Thomschke (www.modellbahn-radsatz.de) verwenden. Nach dem Zusammenbau und Einbau des fertigen Drehgestells erhält man (endlich!) einen VT 628 mit guten Fahreigenschaften.
Das Problem, das sich bei diesem Triebwagen stellt, ist leider typisch für viele Fleischmann-Triebwagen und -Triebzüge. Beim ICE 1 und beim VT 614 habe ich gute Erfahrungen mit dem Einbau eines zweiten Motors gemacht.
Danke an Elmar Werner für die Zusendung.
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