Stromabnahme-Umbau des Minitrix Triebwagens VT 135 / VB 140
Vorbemerkung
2-achsige Triebwagen haben häufig so ihre Probleme mit der sicheren Stromabnahme. Das lässt sich beheben, indem man den (fest gekoppelten) Anhänger mit zur Stromabnahme des Triebfahrzeuges heranzieht. Die Bauanleitung für den VT 135 / VB 140 ist in ähnlicher Weise auf jedes andere Triebwagengespann anderer Epochen oder Hersteller übertragbar.
Durch den hier beschriebenen Umbau wird nicht nur die Stromabnahme verbessert, sondern es erfolgt für das komplette Gespann auf den äußeren Stirnseiten der Lichtwechsel rot-weiß mit Fahrtrichtungswechsel. Die inneren Lampen bleiben bei dem gekoppelten Gespann (vorbildgerecht) ausgeschaltet.
Anhänger VB 140 demontieren und für den Umbau vorbereiten
- Gehäuse spreizen und abziehen.
- Verbindungsstücke hinter den Lampenfassungen herausziehen.
- Birnen entnehmen.
- Radblenden/Kupplungsträger spreizen und entfernen.
- Kunststoff-Innenteil vom Chassis abnehmen.
- Auf dem Chassis vorne und hinten markieren (sonst gibt es hinterher einen Kurzschluss): die Räder mit den Stromabnehmerschleifern müssen auf der rechten Schiene sein.
- Auf der Unterseite des Kunststoff-Innenteils werden die beiden Dioden mitsamt Verbindungsdraht herausgeschnitten oder abgelötet. Von einer der Radblenden/Kupplungsträger wird die Kupplung mitsamt Kupplungsaufnahme abgetrennt und alle Stegreste weggeschliffen.
Danach kommt der umständlichste Teil: auf der hinteren (!) Chassisseite wird die Lampenfassung so weit zu den Seiten hin erweitert (Schlüsselfeilen oder Hartmetallfräser) bis sich zwei Birnchen nebeneinander von innen einschieben lassen und stramm sitzen.
Umbau des Anhängers
Auf der Unterseite des Kunststoff-Innenteils wird ein Kabel (möglichst rot) am Schleifer angelötet und in dem Schlitz, in dem vorher die Dioden saßen, nach vorne geführt (diese Lötstelle darf nach unten später keine Kontakt zum Chassis bekommen - im Zweifelsfalle mit einem Stück Tesa oder mit Nagellack isolieren).
An den zentralen Kontakt einer roten und einer weißen Birne wird jeweils ein Kabel angelötet (weiße Birne = weißes Kabel, rote Birne = gelbes Kabel). Die Birnchen werden in die ausgefeilte Öffnung geschoben und erhalten darüber ihren Massekontakt. Vom Kunststoff-Innenteil müssen vor dem Einsetzen gegebenenfalls kleine Eckchen herausgefeilt oder geschnitten werden, damit Platz für beide Birnchen ist.
Auf der Vorderseite des Chassis werden zwei kleine Kerben eingeschliffen, damit die herausgeführten Kabel durch das aufgesetzte Gehäuse später nicht gequetscht werden. Dann kann der Zusammenbau erfolgen. Bevor die Kabel durch die vordere Lampenfassung nach vorne geführt werden, muss von unten in der Mitte der früheren Kupplungsaufnahme ein 1,5 mm großes Loch durch Kunststoff und Metallchassis gebohrt werden und dann ein 2 mm Gewinde hineingeschnitten werden.
Vorbereitung des Zugfahrzeugs VT 135
- Gehäuse abnehmen.
- auf Chassis vorne und hinten markieren (siehe oben - es gilt das gleiche wie beim Anhänger).
- hinteren (!) Lampenhalter abziehen.
- Birnchen entnehmen (die weiße Lampe wird für den Anhänger benötigt).
- Kabel vom hinteren Lampenhalter ablöten.
- Hintere Radblenden/Kupplungsträger abnehmen und - wie beim Anhänger - Kupplung mitsamt Kupplungsaufnahme entfernen und abschließend glatt schleifen.
- Kerben in das Chassis schliefen, Loch bohren und Gewinde schneiden (gleich wie beim Anhänger).
Endmontage: elektrische und mechanische Verbindung
Die Kupplungsstange ist bereits präpariert: ich habe sie aus Kupferdraht gebogen, plan geklopft, die Ösen gelötet und anschließend mit 400er Schleifpapier plan geschliffen. Die Länge von 23 mm von Ösenzentrum zu Ösenzentrum entspricht dem Abstand der normalen Kupplungen vom Ende des Kupplungszapfens aus gemessen - dort wird auch die Bohrung angesetzt. Die vorbereitete Kupplungsstange wird mit beiden Wagen verschraubt. Die Schrauben nur so fest anziehen, dass sich beide Gelenke ohne Widerstand leicht bewegen lassen und auch noch etwas Spiel nach unten und oben haben. Damit sich die Schrauben nicht lockern, werden sie an ihrer Position von innen mit einem Tropfen Klebstoff fixieren.
Danach die Kabel durch die ehemaligen Lampenfassungen vom Anhänger zum Triebfahrzeug einfädeln. Die Kabel müssen locker zwischen den Fahrzeugen hängen, damit sie die Beweglichkeit bei Kurvenfahrten nicht einschränken. Auf die Kabelenden der Lampenanschlüsse ein Stückchen Schrumpfschlauch für die spätere Isolierung der Verbindung ziehen und dann das weiße Kabel vom Anhänger mit dem weißen Kabel des Triebfahrzeuges und das gelbe Kabel des Anhängers mit dem roten Kabel des Triebfahrzeuges verlöten. Das rote Kabel vom Radschleifer rechts wird auf der Oberseite des Chassis rechts am Motor vorbei bis zur vorderen rechten Ecke der Platine verlegt und dort mit dem Kontakt des rechten Radschleifers verlötet. Die sichtbaren Teile (Kupplungsstange und Kabel) zwischen den beiden Fahrzeugen habe ich mit einem Edding schwarz angemalt.
Letzte Schritte
Das Gehäuse aufsetzen und nie mehr über schlechte Stromaufnahme und Stehenbleiben auf Weichen ärgern!
Ich habe mir für das Gespann auf meiner Anlage statt des Anhängergehäuses ein zweites Triebfahrzeuggehäuse besorgt und dieses auf dem Anhänger montiert (die Gehäuse sind in den Abmessungen und den Halteklauen identisch), so dass mein Gespann auf der Anhängerseite nicht "einäugig" ist, sondern schön aus zwei Lampen strahlt.
Eventuell lässt sich die Kontaktsicherheit des Massekontaktes weiter verbessern, wenn eine federnde Unterlegscheibe zwischen Deichsel und Schraube gelegt wird - das wäre ein Abwägen zwischen Beweglichkeit und Kontaktsicherheit. Zusätzlich zur Deichsel einen vierten Draht für die Masse zu legen, halte ich für übertrieben.
Danke an Jürgen Hans für die Zusendung.
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Das sagen User zu diesem Thema (Ein Beitrag):
der VB 140 ist beim Vorbild kein Steuerwagen !!! Insoweit erübrigt es sich im Falle der Kombination mit dem VT 135 / VT 75 die Beleuchtung im VB 140 auf weiß/rot umzubauen. Wenn die Mögichkeit besteht, die komplette festgekoppelte Garnitur zu drehen, ist der Vorschlag den Beiwagen zur Stromabnahme heranzuziehen sehr gut.
Gruß
Thomas Schreiber
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