Minitrix DB VT 610 Pendolino mit nur einem Decoder
Überblick
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Allgemein
Dieser Bericht stimmt, was den Einbau des Decoders im Motorwagen angeht, mit dem von Markus Ohlinger überein, angesichts der Schnittstelle keine Überraschung. Ich hatte für den Digitalumbau jedoch zwei weitere Wünsche:
- Elektrische Verbindung der beiden Zugteile zur Verbesserung der Stromabnahmebasis
- Steuerung des gesamten Zuges (inkl. Innenbeleuchtung) durch nur einen Decoder
Einbau
Zunächst habe ich aus einer zweireihigen Buchsenleiste und einer zweireihigen Steckerleiste (Rastermaß 1,27 mm) je zwei sechspolige Buchsen und Stecker geschnitten. Das Bild zeigt links die Buchse, rechts den Stecker.
Dann habe ich in die Übergangstüren je eine rechteckige Öffnung geschnitten, deren Form es erlaubt, den Stecker hochkant hindurchzuschieben.
Hinter den Wagenübergängen befindet sich im Modell ein großer Hohlraum. In diesen klebte ich mit Zwei-Komponenten-Kleber eine Holzleiste (5 x 10 mm), die an der Trennwand zum Fahrgastraum beginnt und bündig mit dem Wagenboden abschließt.
Nun habe ich die Anschlusskabel an den ersten Stecker gelötet. Die Kabel haben folgende Funktion:
- rot und schwarz: Stromversorgung
- weiß und gelb: Spitzen- und Schlußlicht
Da für den Anschluss des Motors wegen der Schnittstelle keine Kabel erforderlich sind, habe ich die Motorfarben umgewidmet:
- grau: Innenbeleuchtung
- orange: vorläufig frei - ich träume noch von einer fernsteuerbaren Kupplung
Als Kabel verwendete ich eine Decoderlitze. Das Anlegen der Kabel an die Buchsenkontakte ist nur mit Lupe und Pinzette möglich. Das Löten muss mit einer sehr spitzen Lötspitze und feinem Lötzinn erfolgen.
Dieser Stecker ist für den Motorwagen gedacht. Am Stecker für den Steuerwagen müssen die Kabel seitenverkehrt angelötet werden!
Das Schwierigste ist der Einbau der Buchse in den Wagen. Mein erster Versuch in dieser Richtung war seinerzeit eine dreipolige Buchse im VT 614 von Fleischmann. Bei diesem lässt sich das Dach abnehmen - dadurch war der Einbau der Buchse relativ leicht. Beim VT 610 bilden Gehäuse und Dach eine Einheit. Trotzdem muss es gelingen, die Buchse so zu positionieren, dass sie genau hinter der Öffnung in der Wand steht.
Als erstes wird Stabilit express angerührt. Auf die Holzleiste wird ein großer Klecks dieses Klebers gegeben. Dann werden Stecker und Buchse zusammengefügt und so in die Öffnung eingeführt, dass die Kunststofffläche des Steckers bündig mit der Außenwand abschließt. Die Kabel werden in Richtung Führerstand gezogen. Nun wird das Gehäuse auf das Untergestell aufgesetzt, bis es einrastet (wichtig!). Der Sitz des Steckers kann nun noch korrigiert werden. Dann muss das Ganze erst einmal eine halbe Stunde stehen, bis der Kleber ausgehärtet ist. Das Gehäuse wird zuerst am Führerstand gespreizt und angehoben, dann am anderen Ende ebenfalls gespreizt und vorsichtig über den Stecker hinweggeführt und abgenommen. Es kann sein, dass die Buchse zwar in der richtigen Position steht, aber mechanisch noch nicht fest genug ist. Nun wird ein zweites mal Stabilit express angerührt und die Verklebung vergrößert.
Wenn die Buchse so fest sitzt, dass der Stecker problemlos herausgezogen und hineingesteckt werden kann, müssen die Kabel angeschlossen werden. Das rote Kabel wird auf die Leiterbahn am Wagenende gelötet, das schwarze an die Lötstelle, an der auch das schwarze Kabel vom Drehgestell festgelötet ist. Das weiße Kabel wird auf die Leiterbahn der weißen Glühbirne gelötet, das gelbe auf die der roten Glühbirne. Da der "Horn"-Ausgang des SLX 830 nur mit 50 mA belastbar ist, wird an diesen ein Micro-Verstärkerbaustein SLX 807 (Rautenhaus) angeschlossen. An den Ausgang kommt ein Beinchen der Glühbirne für die Innenbeleuchtung. An dieses wird auch das graue Kabel der Buchse angeschlossen. Das zweite Beinchen der Glühbirne wird an dieselbe Leiterbahn angelötet, wie das rote Kabel.
Nun kann eine erste Probefahrt erfolgen. Wenn alles funktioniert, kann das Gehäuse aufgesetzt werden. Die Buchse liegt nun genau hinter der vorgesehenen Öffnung. Die Holzleiste versperrt den unteren Schlitz für den Faltenbalg. Deshalb müssen die Ecken der Leiste abgeschrägt werden.
Die Buchse im Steuerwagen wird ebenso eingebaut. Der Anschluss der Kabel erfolgt genauso wie beim Motorwagen: rot auf die Leiterbahn, schwarz an das Kabel vom Drehgestell, grau an die Innenbeleuchtung. Nur weiß und gelb müssen vertauscht werden.
Nun werden die beiden Stecker im Abstand von 2 cm in einen Schraubstock gespannt. Die Kontakte werden symmetrisch miteinander verbunden.
Die jeweils äußeren Stiftpaare werden gekürzt, das in der Mitte bleibt lang. Dies dient als "Griff" beim Einsetzen oder Herausziehen des Steckers. Wenn alles kurzschlussfrei ist, wird auf die Lötstellen eine Schicht Nagellack aufgetragen, der hier als Isolierschicht dient. Dann werden die Kabel in Form eines U gebogen und die Stecker in die Buchsen eingesteckt.
Das Bild zeigt den Übergang zwischen Motor- und Steuerwagen in einer engen Kurve (R2). Die Decoderlitzen sind so flexibel, dass sie die Bewegungen der Wagenkästen auch bei Kurvenfahrt in keiner Weise behindern.
Danke an Elmar Werner für die Zusendung.
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