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28. Dezember 2010 - Märklin / Minitrix [Pressenews]

Von Märklin gibt es nach der Insolvenz von vor knapp zwei Jahren nun wieder eine sehr positive Pressemeldung bezüglich der Zukunft von Märklin - mit davon betroffen ist auch die Firma Trix mit der Marke Minitrix, die zu Märklin gehört. Nachstehend die Pressemeldung:

Pressemitteilung: Gläubigerversammlung stimmt Insolvenzplan zu
Von den stimmberechtigten Gläubigern haben auf der heutigen Gläubigerversammlung am 21. 12. 2010 99,8 Prozent für die Annahme des Insolvenzplans gestimmt. Die Enthaltungen lagen bei 0 Prozent. Gegen die Annahme haben 0,2 Prozent gestimmt.

Der Insolvenzverwalter erwartet, dass der Plan mit dem 01. 01. 2011 in Kraft gesetzt werden kann. Voraussetzung hierzu ist nach der heute erfolgten Zustimmung der Gläubiger nur noch die Zustimmung der Finanzbehörden und der Stadt Göppingen. Im Rahmen dieser Ausschüttung erhalten die unbesicherten Gläubiger sofort ca. 10 Prozent ihrer Forderungen ausbezahlt. Der Plan sieht weiter vor, dass die Restforderungen bei einem erfolgreichen Verkauf des Unternehmens bis zu 100 Prozent bedient werden können. Nach Ansicht von Pluta wird ein erfolgreicher Geschäftsverlauf in den nächsten Jahren auch einen guten und angemessenen Verkaufserlös für das Unternehmen bringen. Alle Beteiligten sind sich darin einig, dass der Investorenprozess ohne jeglichen Verkaufsdruck weiter betrieben werden soll. Pluta betont, dass in dieser Ausschüttung auch die Sozialplankosten für die in den Jahren 2009 und 2010 ausgeschiedenen Mitarbeiter in voller Höhe enthalten sind. Der erwähnte Betrag steht zur Verfügung, weil primär das operative Geschäft in den letzten beiden Jahren seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens konstant positiv betrieben werden konnte. Pluta weist darauf hin, dass dies eine wesentliche Voraussetzung für eine stabile Zukunft des Unternehmens ist. Außerdem wurden überhöhte Bestände kontinuierlich zu vernünftigen Preisen verkauft. Durch ein stringentes Forderungsmanagement konnten die Außenstände nachhaltig reduziert werden. Pluta erwähnt weiter, es sei hilfreich gewesen, dass in der Insolvenz keine Zinsen an die Finanzierungsgläubiger abgeführt und weder Körperschafts- noch Gewerbesteuern bezahlt werden mussten, weil entsprechende Verlustvorträge vorhanden waren. Nach den Ausführungen von Pluta führen die Regelungen des Insolvenzplans dazu, dass alle Gläubiger zunächst einmal wesentlich besser gestellt seien als im Zerschlagungsfall, und dass außerdem alle im Jahr 2009 vorgelegten Angebote von Investoren zu einer schlechteren Quote für die Gläubiger geführt hätten.

Kunden und Mitarbeiter
Pluta führt weiter aus, dass die Treue der Kunden und der Händlerschaft zur Marke Märklin sowie das Engagement aller Märklin Mitarbeiter in den letzten zwei Jahren die wesentlichen Voraussetzungen gewesen seien, um dieses optimale und schon fast einmalig zu nennende Ergebnis erreichen zu können. Das Unternehmen habe nunmehr die Chance zu einer kontinuierlichen und guten Weiterentwicklung auf Basis der im Insolvenzplan enthaltenen mittelfristigen Unternehmensplanung.

Ernst & Young bestätigt Zukunftsfähigkeit von Märklin
Die mittelfristige Unternehmensplanung von Märklin setzt auf den Istzahlen des Jahres 2010 auf und sieht für die nächsten Jahre ein kontinuierliches jährliches Umsatzwachstum von etwa 2,5 Prozent vor. Hierfür sind auch neue Geschäftsfelder klar definiert worden. Des Weiteren wird in diesen Jahren in erheblichem Umfang in den Ausbau der Vertriebsaktivitäten, der Fertigung und der Entwicklung investiert. Diese Planungen wurden von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sehr genau geprüft. Ernst & Young hat die Umsetzbarkeit dieser Planungen ausdrücklich und vollumfänglich bestätigt.

Aktuelle Lage
Mit Blick auf verschiedene Presseveröffentlichungen der letzten Tage geht Pluta auch auf die aktuelle Lage des Unternehmens ein. Er bestätigt, dass die ursprüngliche Umsatzplanung für 2010 mit 115 Mio. Euro nicht erreicht werde und betont, dass sich bei einer Analyse der Ursache für diese Umsatzschwäche eine Vielzahl von insolvenzbedingten Gründen gezeigt habe. Gerade deshalb habe man in den letzten Monaten den Insolvenzplan forciert. Auch die bekannten Probleme mit einem Zulieferer haben Umsatzanteile im Jahr 2010 gekostet. Nachdem diese Schwierigkeiten frühzeitig erkannt wurden, hat das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2010 die gesamte Kostenstruktur der verminderten Umsatzerwartung angepasst. Dies wird dazu führen, dass das ursprünglich geplante Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) auf jeden Fall erreicht wird. Pluta erwartet für 2010 ein EBIT von gut 9 Mio. Euro.

Zukünftige Firmenstruktur
Anders als bei dem ursprünglich für einen Verkauf geplanten Asset Deal bleibt bei Inkrafttreten des Insolvenzplans die frühere Gebr. Märklin & Cie. GmbH rechtlich erhalten. Die Firma steht de jure weiter unter der Aufsicht der Märklin Holding GmbH, faktische Eigentümer sind und bleiben die Gläubiger bis zu einem Verkauf des Unternehmens. Es ist beabsichtigt, zur Unterstützung und Überwachung der Geschäftsführung einen dreiköpfigen Beirat einzurichten, in welchem neben einem Repräsentanten der Gläubiger auch Michael Pluta und der bisherige Geschäftsführer, Dr. Kurt Seitzinger (als Vorsitzender), vertreten sein werden. New Märklin startet mit einer Eigenkapitalquote von fast 30 Prozent, bezogen auf eine Bilanzsumme von ca. 76 Mio. Euro. Dies ist wesentlich mehr als ein Großteil der mittelständischen Unternehmen in Deutschland vorweisen kann, betont Pluta. In diesem Zusammenhang weist Pluta darauf hin, dass zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung ein negatives Eigenkapital von ca. 46 Mio. Euro ausgewiesen werden musste. Märklin hat damit innerhalb von weniger als zwei Jahren seine Eigenkapitalsituation um rund 70 Mio. Euro verbessert, erklärt Pluta nicht ohne Stolz.

Abschließend betont Pluta, dass nur sehr wenigen Unternehmen, die einmal in die Insolvenz gerutscht sind, eine derartige Chance für einen erfolgreichen Neuanfang geboten werde. Die Tatsache, dass es keinen neuen externen Eigentümer gebe, habe nämlich auch zur Folge, dass keine Tantiemen oder Gewinne an einen derartigen Gesellschafter ausgeschüttet werden müssen. Diese Beträge können jetzt voll zur Zukunftssicherung eingesetzt werden.

Die Mitarbeiter von Märklin haben diese Chance klar erkannt und haben dies durch eine 100 prozentige Zustimmung zum vorgelegten Insolvenzplan zum Ausdruck gebracht, obwohl ihnen für die nächsten 4 Jahre noch erhebliche Sanierungsbeiträge abverlangt werden. Hierzu wurde bereits im August dieses Jahres ein entsprechender Tarifvertrag abgeschlossen.
Link: http://www.maerklin.de



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