Tieferlegung einer Fleischmann BR 012 - Teil 2: Tenderumbau
Der zweite Teil der Tieferlegung der Fleischmann BR 012 - der Umbau des Tenders. Den ersten Teil, der Umbau der Lok selbst, finden sie hier.
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Tenderproblem
Da die Lok nun auf eine akzeptable Höhe abgesenkt wurde, passt die Höhe des Öltenders nicht mehr zur Lok. Es lassen sich zwei Probleme erkennen: Einerseits sitzt das Tendergehäuse zu hoch, andererseits erscheint der Ölaufbau des Tenders zu hoch.
Dass das Tendergehäuse zwar zu hoch, aber nicht viel zu hoch sitzt, zeigt der Vergleich (rechtes Bild) mit dem Tender der Arnold 01 (die ihrerseits einen zu hoch geratenen Kohlenaufbau hat).
Absenken des Tendergehäuses
Achtung: Das Absenken des Tendergehäuses ist mit dem Originalmotor nicht ohne weiteres möglich. Die im folgenden gegebene Anleitung setzt voraus, die Lok mit einem kleineren Motor, wie z. B. einem Maxxon 1017 auszurüsten.
Um das Tendergehäuse abzusenken, wird zunächst die Auflagefläche an der Tendervorderwand flacher gefeilt - so weit, bis die Übergangsblechnachbildung fast abfällt. So ergibt sich die auf dem linken Bild erkennbare Lücke zwischen den roten Auflageflächen des Fahrgestells und der Tender-Vorderwand (rot markiert).
Was vorne gilt, gilt auch hinten. Hier liegt das Tendergehäuse mit dem Werkzeugkasten auf dem Fahrgestell auf. Diese Seite des Tendergehäuses wird ebenfalls mit der Feile gekürzt. Das anzustrebende Maß sind etwa 4,9 mm, gemessen zwischen Unterkante Werkzeugkasten und Unterkante Tenderaufstiegsleitern.
Auf der linken Seite hat das Tenderfahrgestell im hinteren Bereich eine Nachbildung eines zylinderförmigen Gebildes. Damit das Tendergehäuse nicht auf diesem aufliegt, wird hier mit dem Messer eine kleine Aussparung angebracht (rechtes Bild).
Damit das Tendergehäuse nun wirklich tiefer zu liegen kommen kann, müssen die Rastnasen oben flacher gefeilt werden. Auf dem Bild ist die rechte Rastnase befeilt (grüner Kreis im linken Bild), die linke ist noch original (roter Kreis).
Nochmals: Das Tieferlegen des Gehäuses klappt nur, wenn ein kleinerer Motor als der Originalmotor eingebaut wird. Ich habe die Lok mit einem Glockenankermotor Maxxon 1017 ausgerüstet.
Der Vergleich mit dem Tender der Arnold 01 hinsichtlich der Höhe des Wasserkastens zeigt, dass das Tendergehäuse der 012 nun eine akzeptable Höhe aufweist (rechtes Bild).
Arbeiten am Tendergehäuse
Das Bild der Lok mit dem Tender mit abgesenktem Tendergehäuse unterstreicht, dass das Tendergehäuse eine angemessene Höhe hat, jedoch der Ölaufbau zu hoch ist. Der Plan zur Absenkung ist, den Ölaufbau vom Wasserkasten zu trennen, ihn unten niedriger zu feilen und wieder aufzukleben.
Der Tenderaufbau ist auf den Tender geklebt und soll abgetrennt werden. Zunächst wird die innere Querstrebe herausgeschnitten, um an die darunter liegenden Klebepunkte zu kommen (rote Markierung in Bild 2 - bei neueren Modellen der 012 fehlt diese Strebe).
Innen im Tender wird mit dem Messer die sichtbare Kante zwischen Tenderaufbau und Tenderkörper nachgefahren und so langsam eingeschnitten. Ein festeres Ruckeln am Aufbau führt zur Lösung des Hinterteils (Bild 3).
Die Klebelinie verläuft hinter der Führerhausrückwand. Da diese von innen nicht zugänglich ist, wird hier vorsichtig mit dem Messer von außen diese Linie eingeschnitten (rotes Oval im rechten Bild).
Mit etwas Gewalt löst sich der Tenderaufbau vom Tender. Allerdings bleiben einige Schäden zurück.
Zunächst wird der Übergang zwischen Lok und Tender kleiner gefeilt. Dabei wird versucht, die Rundung einigermaßen beizubehalten (auf dem linken Bild markiert). Im mittleren Bild ist die Rundung bereits mit 600er
Schleifpapier etwas geglättet.
Im rechten Bild ist der Tender zusammen mit der Lok zu sehen: Der Übergang stimmt in der Höhe.
Bleibt als letztes der Ölaufbau selbst. Das dieser zu hoch ist, lässt sich unschwer erkennen (linkes und mittleres Bild).
Der Aufbau wird unten flacher gefeilt, Zielmaß ist 7,8 mm, gemessen über die einzelne Leitungsnachbildung oben auf dem Aufbau. Im rechten Bild ist der flachere Aufbau zu erkennen.
Zur Kontrolle der Höhe
wird der Aufbau auf den Tender an der Lok aufgesetzt. Lok und Tender zeigen ein stimmiges Bild.
Zusammensetzen des Tendergehäuses
Nun kann der Aufbau wieder auf das Tendergehäuse aufgeklebt
und die beim Abnehmen entstandenen Löcher können verspachtelt werden.
Bei einer diesem Schritt vorangehenden Probe der Höhe habe ich mich
dann allerdings verschätzt und den Aufbau noch weiter heruntergefeilt.
Danach war er dann zu tief. Also habe ich 0,3 mm Polystyrol
untergelegt, wodurch die Stützen nun zu kurz waren. Also habe ich diese
ganz entfernt und durch neue, ebenfalls aus 0,3 mm Polystyrol
gefertigte, ersetzt
und - wo ich schon einmal dabei war - habe ich die Griffstange auch neu
gemacht.
Des Weiteren fiel meinem Fehler das dritte Spitzenlicht zum Opfer.
Ich habe daher das Ölrohr hinten entfernt und durch das entsprechende
Teil samt Spitzenlicht von KH Modellbau eingebaut.
Alles Arbeiten, die eigentlich gar nicht notwendig waren. Ich zeige
daher hier nur ein Bild des fertigen Tenders mit neuen Stützen
und neuem Ölrohr und wiedererlangter korrekter Höhe.
Einbau Glockenankermotor
Den Motorumbau gibt es in einem dritten Teil, da er auch für einen generellen Umbau ohne Tieferlegung des Modelles gültig ist: Umbau des Antriebes auf Glockenanker
Der umgebaute Tender mit Lok
Der Tender kann nun mit der Lok verbunden werden. Dazu werden die
Kabel vom Tender in den vorbereiteten Nuten zur Lokplatine geführt und
dort angelötet. Das Bild zeigt die nun komplett umgebaute Lok
vor dem Lackieren von hinten.
Die Anpassung der Lok finden sie im ersten Teil des Umbauberichtes hier ->.
Danke an Udo Kappel für die Zusendung.
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